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by Guest » Fri 25 Jan, 2008 11:23 pm
Hallo, Lasergemeinde!
Auch ich möchte hier ein paar Anregungen für das "Blogdrive-Problem" liefern...
Ursache für die Peaks: Ich habe aus den bisherigen Posts nicht entnehmen können, wann die Peaks jetzt tatsächlich auftreten: Beim Öffnen des Interlocks oder beim Power-Down? Vielleicht könnte man das noch genauer herausfinden.
Falls es beim Interlock-Öffnen auftritt, dann könnte ich mir das bei der original Blogdrive-Schaltung gut vorstellen. Ich finde es nämlich ziemlich brutal, das Nutzsignal über den Interlock zu schleifen. Da sind Probleme vorprogrammiert (Störimpulse an Pin2 steuern direkt den Diodenstrom!). Mit einem kleinen FET die Basis des Q1 auf Masse zu ziehen, so wie Alex es vorgeschlagen hat, ist sicher die bessere Variante (auch wenn ich seine FET-Ansteuerschaltung mit dem npn-Transistor und den fünf Widerständen noch nicht ganz verstanden habe). Z.B. ein 100k-Pullup vom Gate gegen +Ub, und vielleicht noch zwei Dioden zum Schutz des Gates vor ESD (Einbaurichtung: Vcc K-A Gate K-A GND) sollte meiner Meinung nach reichen...
Power-Down und Uref: Manche hier sind der Meinung, dass wenn man die Uref stabilisiert erzeugt (431er), dass das zu unerwünschten Effekten beim Absinken der Ub führt. Ich kann mir das nicht vorstellen. Denn was passiert, wenn die Uref ein bissl länger stehen bleibt? Eigentlich nichts, denn das Soll-Signal, das ja aus dem Modulations-Signal plus einem Teil der Uref entsteht, bleibt dadurch unbeeindruckt. Nur die letzte OP-AMP-Stufe schafft es beim Absinken der Ub irgendwann nicht mehr, das Ist-Signal auf Soll-Niveau zu halten und der Laser wird dunkel.
Meiner Meinung nach ist die Variante die Uref stabilisiert zu erzeugen die bessere, weil dann der Offset-Anteil unabhängig von der Ub bleibt.
Die Stromregelung an sich lässt sich ohnehin nicht von einer schwankenden Versorgung beeindrucken. Das regelt der Op-Amp aus. Die ganze Schaltung mit einem riesen 7805 zu speisen bringt eigentlich überhaupt nichts, außer höhere Verlustleistung und Bauteilkosten. (Extragroße Elkos und LC-Filter sind hier meiner Meinung nach auch nicht die Lösung)
Wie Andi richtig sagt, ein Problem beim Ausschalten der Versorgung könnte auch dadurch entstehen, dass der OP bei Unterspannung undefiniert mit der Ausgangsspannung nach oben geht, und so den TIP142 nochmal kurz aufsteuert. Gegenmaßnahme dazu fällt mir keine gute ein. (@Andi: Rail-to-Rail hat eigentlich nix mit der min Ub eines OPs zu tun)
Wahl des richtigen Op-Amps: Einen geeigneten Typ für diese Anwendung zu finden ist gar nicht so einfach. Folgende Eigenschaften sind gefragt:
- Ausgänge: möglichst Rail-to-Rail (um einen möglichst weiten Strombereich regeln zu können; auch weit genug auf null runter für kleine LDs)
- Eingänge: müssen 0V können (sonst funktioniert z.B. die Differenzierstufe am Eingang nicht; der TL074 scheidet deshalb schon mal aus)
- und möglichst schnell sollte er auch noch sein ("Slew-Rate"), um steilflankige Rechteck-Signale gut wiedergeben zu können (kommt hier oft vor, weil der Laser seine Helligkeit meistens sehr sprunghaft ändern soll)
Der TS914 ist mit einer Slew-Rate von 0.5 bzw 0.4 eher lahm (genauso wie der LM324). Müsste man sich anschauen, ob da nicht ein Dreieck rauskommt, wenn man ein Rechteck reinschickt. Kommt natürlich auch auf die gefahrenen Pointrates an...
Zu Vorschlag 3,3V-Zenerdiode antiparallel zu LD: Da könnte es ein Problem geben. Wenn man den Laser mal abklemmt, und die Schaltung trotzdem versorgt wird, dann muss die ZD Laserdiode spielen, und wird nicht lange überleben ...
Ciao,
dERwOLF
Last edited by Guest on Sun 27 Jan, 2008 11:19 am, edited 1 time in total.