Hallo Nailimixam,
Du schreibst:
Zitat anfang...
" die Grafik ist nicht eindeutig und damit als Diskussionsgrundlage eher ungeeignet. Diesbezüglich gelobe ich Besserung
"
Zitat ende.
Supii..!
Ich weiß, was ich schreibe klingt wie oberlehrerhaftes Gerede... zumal Du das von Deiner Ausbildung her ja auch weisst. Aber : Vieles was einfach scheint ist nicht so einfach wie es scheint...
Beispielsweise schreibst Du:
Zitat anfang:
"Auf der x-Achse ist sowohl die Laserleistung als auch die Scangeschwindigkeit aufgetragen. Beide Parameter steigen in gleichem Maße an,..."
Zitat ende...
Hier kommt diese Frage wieder auf: Was zeigt die x-Achse? ( Größe, Maßzahlen (Skalierung der Achse) und Maßeinheit ) Für qualitative Diskussionen reicht die Angabe der Messgröße ( also z.B. "(Scann-) Geschwindigkeit") aus, besser währe noch die Einheit ( z.B. für die Scanngeschwindigkeit m/s oder das was technisch da sinnvoll ist, z.B. mm/min o.ä. ... )
Um Dein Experiment an die systematischen Ansprüche der Physik anzugleichen sollten vor allen Dingen a) Verschiedene Einflussgrößen voneinander getrennt betrachtet werden ( also Scanngeschwindigkeit
oder Laserleistung ) und diese dann auch so auf der Achse des jeweiligen Koordinatensystems stehen oder b) Falls das nicht möglich ist eine sinnvolle Ersatzgröße definiert werden, die sich in rechnerisch eindeutig nachvollziehbarer Weise aus diesen Größen zusammensetzt... Du sprichst ja von einer "Einbringung" ... falls nicht aus der Literatur bekannt ( währe dann eine Bildungslücke meinerseits
) solltest Du festlegen was das genau ist, also z.B. Einbringung=Laserleistung * Scanngeschwindigkeit o.ä. ...
Dann schreibst Du noch:
Zitat anfang:
"Beide Parameter steigen in gleichem Maße an, d.h. die dargestellten Kurven für Breite und Dicke liegen alle auf dem selben Energieniveau."
Zitat ende...
Hinweis Dazu:
Auch musst Du zwischen Größen und ihren Zunahmen (rechnerisch = Steigungen) unterscheiden : Die Zunahme einer Größe b (Breite der Schnittspaltes z.B.) mit der Leistung P ist ja (b[2]-b[1])/(P[2]-P[1]) also im einfachsten Fall durch ein Steigungsdreieck und mindestens
zwei Messpunkte gegenüber einem Nullpunkt im Breite-Leistungs-Diagramm b(P) festgelegt, die Angabe der Breite b = b[1] = 5mm zum Beispiel nur noch durch
einen Meßpunkt ( gegenüber dem Nullpunkt Deiner Koordinaten )...
Aber ich denke auch das ist Dir bekannt.
Es gehört manchmal aber auch schon bei einer Planung der Versuches dazu, diese Grundlagen der technischen Datenverarbeitung und Messtechnik zu berücksichtigen und zwei Größen getrennt zu messen oder getrennt messbar zu machen...
Eingängiges Beispiel dazu:
Ein klassisches Beispiel aus dem Physikpraktikum für Ingenieure ist die Bestimmung der Strahlungsleistung einer Glühlampe im Zusammenhang mit den elektrischen Betriebsdaten... also letztendlich eine Wirkungsgradbestimmung der Licht-Strom-Konversion.
Der Versuch ist beispielsweise immer so vorgesehen, das Spannung
und Betriebsstromstärke der Lampe für einen bestimmten Ausschlag des Voltmeters an der Thermosäule ( Strahlungsdetektor ) in festem Abstand von der Lampe gemessen werden ... die Auftragung des Ausschlags des Voltmeters über der Betriebsspannung oder nur der Stromstärke alleine macht unter den üblichen Betriebsbedingungen (Netzgerät) gar keinen Sinn, weil Strom * Spannung = elektrische Leistung die energietechnisch maßgebliche Einflussgröße ist - es sei denn es wird eine Konstantstromquelle zum Betrieb benutzt...
Sonst ist es
nicht möglich den Wirkungsgrad der Glühlampe zu diskutieren und sinnvoll Thesen für eine besseren Wirkungsgrad der Licht-Strom-Konversion aufzustellen...
Das ist für Diskussionen sehr wichtig... natürlich planst Du Deine Versuche sicherlich gewissenhaft und richtig. Aber so etwas sollte für die Argumentation vielleicht doch schon überdacht werden - die Rolle von Strom und Spannung aus meinem Beispiel finden sich in Deinem Versuch in Form der Rolle von Laserleistung und Scanngeschwindigkeit wieder... ich würde diese Einflüsse getrennt betrachten zumal das hier ja sicherlich möglich ist...
In der Chemie ist das sicherlich manchmal anders, beispielsweise wenn die Reaktionsgeschwindigkeit von dem Produkt der Konzentration c[1]*c[2] verschiedener als Edukte verwendeter Stoffe abhängen - das geht dann nur noch bei einfachen Reaktionen wie z.B. einer Katalyse eines Stoffes ( Alkoholabbau im menschlichen Körper / isotherme Zersetzung von Wasserstoffperoxid durch einen Katalysator ) gut... deswegen ist ja nichtlineare Physik und Chemie ein so wichtiges Thema...
Ich denke Du bedenkst das bei der weiteren Argumentation...?
Grüße,
Undine