Hallo Sirius,
wie ekkard schon schrieb - mit der gefragten quantenoptischen Problematik verschränkter Photonen hat Deine Frage zunächst nichts oder nur sehr randläufig zu tun...
Was Du wissen möchtest gehört eher in die Rubrik "Farbenlehre" oder "Interferenz" ...
Zu Deiner Frage:
"Was passiert wenn 2 Laserstrahlen unterschiedlicher Wellenlängen aufeinandertreffen? Ergibt es am Schnittpunkt einen Farbenmix ähnlich einer TV- Farbmischung?"
Laserstrahlung verhält sich grundsätzlich physikalisch auch so wie jedes andere Licht - und da gelten auch die Regeln der additiven Farbmischung. Werden z.B. der Spot eines rot strahlenden He-Ne-Lasers mit 632,8 nm. Wellenlänge mit dem Spot eines anderen, grün bei 543 nm. Wellenlänge strahlenden He-Ne-Lasers überlagert, so entsteht an der Stelle wo sich beide Lichtbündel überschneiden / durchkreuzen gelblich erscheinendes Licht.
Siehe dazu auch "additive Farbmischung"...
Das bedeutet aber
nicht, dass dabei Licht einer neuen Wellenlänge entsteht, die Lichtwellen der Laser durchdringen sich einfach, d.h. die Feldstärken der Lichtwellen addieren sich. Der Physiker spricht dabei von "linearer Superposition"... das bedeutet einfach "Überlagerung".
Das dabei dem Betrachter in dem Überschneidungsbereich eine neue Lichtfarbe - hier: gelblich erscheinendes Licht - erscheint ist ein Effekt der Farbwahrnehmung, der bei jeder Lichtquelle (also nicht nur Lasern) auftritt. Warum genau das passiert ist bis heute nicht hinreichend geklärt...
Eine interessante Diskussion zur Farbmischung und Farbwahrnehmung findet sich in diesem Forum unter folgendem Thema:
"Unterschied Farbmischung und reine Farbe" ( Frage von kilovolt » 28. Mär 2012, 05:34 im Unterforum "Optik" )
Deine Frage ob die Lichtstrahlen Photonen austauschen ergibt sich aus der obigen Antwort : Nein, und es ist deshalb auch nicht nachweisbar.
Die Photonendichten werden durch die Durchkreuzung nicht beeinflußt, jeder Lichtstrahl breitet sich nach der Durchkreuzung mit der Photonendichte weiter aus, die auch ohne den anderen Lichtstrahl vorhanden ist. Das ist eben das Superpositionsprinzip.
Im Durchkreuzungsbereich kann es zu "Interferenzen" beider Lichtwellen kommen, die aber nur auf den Durchkreuzungsbereich beschränkt sind. Die Interferenzen sind bei zwei Laserstrahlen unterschiedlicher Frequenz aus unterschiedlichen Quellen schnell Orts- und zeitveränderlich und somit meßtechnisch nicht nachzuweisen.
Anders ist das wenn sich die Laserstrahlen in einem Material, z.B. einem Kristall bei großer Intensität überlagern, das fällt dann in die "nichtlineare Optik", wo das lineare Superpositionsprinzip nicht mehr gilt.
Mit der hier diskutierten "Quantenverschränkung" hat die Durchkreuzungs zweier Lichtstrahlen im freien Raum nichts zu tun, da zwei unterschiedliche Laser so keine gemeinsamen Photonenpaare erzeugen können, sondern sehr viele Photonen aus jeweils beiden Lasern zeitlich vollkommen unzusammenhängend / zufällig erzeugt und ausgesandt werden. Koinzidenzen sind bei diesen im Alltag genutzten Photonendichten und unter der Bedingung zweier, unabhängiger Laser rein zufallsbedingt.
Viel eher ist zur Beobachtung einer Quantenverschränkung - von der Meßtechnik abgesehen - ein einziger Laser erforderlich, der in einem transparenten, kristallinen Material die Erzeugung von ( sehr wenigen ) und physikalisch genau gleichen Photonenpaaren aus zwei gleichzeitig ablaufenden Übergängen auslöst, die sich allerdings in verschiedene Richtungen ausbreiten können - "Einzelphotonenquelle".
Alles weitere zur Quantenverschränkung / Quantenoptik steht ja auf der oben zitierten Internetseite... damit ist es eigentlich
jedem/jeder klar...
Grüße,
Undine