Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Physikalische Grundlagen, Information und Fragen zu Lasern.

Moderator: ekkard

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Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von bobolaser » Fr 03 Feb, 2012 11:27 am

Mal was zum Nachdenken:

Wer sich schon mal genauer mit dem Doppelspaltexperiment (z. B.: http://www.youtube.com/watch?v=FwBb9rSOVdo) und der Relativitätstheorie befaßt hat, der wird bestimmt verstehen, was ich meine.
Meine Frage wäre, funktionieren Gittereffekte noch, wenn keiner sie anschaut?

Wie einigen bekannt, nach der dato geltenden Quantenmechanik ist der Beobachtungsakt beziehungsweise Meßakt tief verwurzelt in der Erschaffung und Wahrnehmung der Wirklichkeit, was heißt, die Dinge entstehen durch den Akt der Beobachtung.

A. Einstein dagegen, ließ sich zur einen sarkastischen Aussage hinreißen indem er sagte:
"Glauben Sie wirklich, der Mond ist nicht da, außer wenn jemand hinschaut? "

Die Vertreter der Quantenmechanik konterten und sagten:
"Wenn es niemanden gäbe, der den Mond betrachte oder seinen Aufenthaltsort messe, lasse sich unmöglich feststellen, ob der Mond existiere. Die Frage zu stellen, sei also sinnlos. "

Dies sollte mal ein theoretischer Gedankenaustausch-Thread sein ;)
MfG

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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von medusa » Fr 03 Feb, 2012 1:16 pm

Das läßt sich auch philosophisch auffassen. Es sind ja nicht nur Lichtquanten, die miteinander wechselwirken. Was genau ist denn eine Beobachtung? Eine Wechselwirkung mit einer Meßsonde...
Wir wechselwirken gerade mittels dieses Forums miteinander. Folglich können wir unsere Existenz gegenseitig "messen". Existieren die anderen Forumsmitglieder, die diesen Thread noch nicht gesehen haben? Macht es Sinn diese Frage zu stellen?
Was ist mit möglicherweise (unbestätigt!) existierenden Forumsmitgliedern, die diesen Beitrag lesen, sich aber entschließen, nicht darauf zu antworten?
Existiert überhaupt etwas außerhalb dieses Forums? Können wir die Existenz dieses Forums beweisen?

Wenn ich über diese Frage nachdenke, wechselwirke ich dann mit mir selbst, d.h. ich bestätige meine eigene Existenz - "ich denke, also bin ich"...?
Fragen Lichtquanten sich das auch, und wenn sie glauben unbeobachtet zu sein, machen sie dann einfach mal blau und interferieren dann halt nicht? Würde ich diesen Beitrag tippen, wenn ich sicher wäre, daß ihn niemand liest? Stellte das gar meine Existenz in Frage?

Ich schreib jetzt mal nicht mehr weiter und delokalisiere mich in ein Logikorbital :lol:
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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von wler » Fr 10 Feb, 2012 12:54 pm

Die Sichtweise des Kollaps der Wellenfunktion durch Beobachtung ist heute ersetzt durch das Phaenomen der Dekoherenz. Das ist voellig unabhaengig von Beobachtern etc; leider wird weiterhin immer wieder Philosophie ins Spiel gebracht, wo sie nichts zu suchen hat.

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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von StarryEyed » Fr 10 Feb, 2012 12:58 pm

Hey,

Kommt mir irgendwie bekannt vor:

Wenn ein Baum Umfällt macht er auch ein Geräusch, wenn keiner da is der es hört?

MfG
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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von Sascha2612 » Fr 10 Feb, 2012 1:00 pm

wler hat geschrieben:Die Sichtweise des Kollaps der Wellenfunktion durch Beobachtung ist heute ersetzt durch das Phaenomen der Dekoherenz. Das ist voellig unabhaengig von Beobachtern etc; leider wird weiterhin immer wieder Philosophie ins Spiel gebracht, wo sie nichts zu suchen hat.
Vielen Dank! Sehr aufschlussreich.

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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von VDX » Fr 10 Feb, 2012 1:03 pm

... warum sollte denn keiner da sein?

Auch wenn kein Mensch als 'Ohrenzeuge' dabei ist - es gibt noch andere Pflanzen, Tiere und Einzeller im Umfeld eines 'typischen' Baums ... da ist wohl immer noch zu sehr die anthropozentrische Sichtweise enthalten :freak:

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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von wler » Fr 10 Feb, 2012 1:12 pm

StarryEyed hat geschrieben:Hey,

Kommt mir irgendwie bekannt vor:

Wenn ein Baum Umfällt macht er auch ein Geräusch, wenn keiner da is der es hört?

MfG
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Natuerlich, Geraeusch sind Luftschwingungen, die breiten sich aus. Vielleicht loesen sie eine Lawine aus? Hier gibt es jedenfalls nichts tiefsinniges zu vermerken.

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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von medusa » Fr 10 Feb, 2012 5:19 pm

Sehe ich auch so.

@wler:
Ich verstehe übrigens nicht, warum die Philosophie nichts an einer Stelle zu suchen haben soll, in der es um Existenz von Phänomenen geht. Und ihre Wahrnehmung. Die alten Quantenphysiker, angefangen mit Werner Heisenberg, haben einen ausgeprägten Hang zur Philosophie gehabt, völlig zu recht wie ich finde.

~medusa.
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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von wler » So 12 Feb, 2012 5:39 pm

Na, Sinnesempfindungen in unserem Kopf verschwinden natuerlich bei Abwesenheit, und gehoeren dann auch nicht zu Naturwissenschaft (die ja die objektive unbelebte Natur beschrieben will). Wenn man Psychologie, Philosophie und so weiter ins Spiel bringen will, bitte gerne, aber das ist dann eben etwas anderes, aber keine Physik mehr.

Ausserdem ist es eben gerade nicht so, dass Philosophie in der Physik viel zu suchen haette und gar etwas beizutragen haette. Lest mal die guten Aufsaetze von Weinberg zu dem Thema. Dass Heisenberg da viel zu beigetragen hat, ist eher ein Geruecht. Wenn, dann wars C.F.v. Weizsaecker, der sich daran versuchte, und der ist aus gutem Grund ausserhalb Deutschlands diesbezueglich kaum bekannt (man erinnere sich an das obskure Buch "der Garten des Menschlichen").

Der Punkt ist dass das ganze Ideengebaeude um die Beobachterproblematik fehlgeleitet war, und wie gesagt, hat man heute eine andere Auffassung, welche mit dem Stichwort Dekohaerenz einhergeht. Und da spielen Beobachter keine besondere Rolle, warum auch.

Vor 2 Wochen hat Gell-Mann hier einen Vortrag zum Thema gegeben, das war ganz erspriesslich, siehe hier: http://indico.cern.ch/conferenceDisplay ... fId=173400

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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von bobolaser » Mo 13 Feb, 2012 1:05 am

Es gibt ja auch die Theorie, das Raum und Zeit erst dadurch entstanden sind, da eine Beobachtung (WIE auch immer geartet von WEM auch immer) statt gefunden hatte. Das dann der Raum so klein in den Ausdehnungen war, das Energie so verdichtet gewesen ist, das es "Rumm´sen" mußte (Urknall) und dann erst paar Sekunden nach dem Knall die erste Materie aus der vorhandenen Energie im Raum entstanden ist.
MfG

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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von bobolaser » Mo 13 Feb, 2012 1:08 am

medusa hat geschrieben:Sehe ich auch so.

@wler:
Ich verstehe übrigens nicht, warum die Philosophie nichts an einer Stelle zu suchen haben soll, in der es um Existenz von Phänomenen geht. Und ihre Wahrnehmung. Die alten Quantenphysiker, angefangen mit Werner Heisenberg, haben einen ausgeprägten Hang zur Philosophie gehabt, völlig zu recht wie ich finde.

~medusa.
Wieso nicht philosophieren ;)
Was passiert, wenn man mit dem PKW Vmax (Lichtgeschwindigkeit) fahren würde und dann die Scheinwerfer einschaltet - wie schnell kommt das Licht für den Mitbewegenden aus der Lampe in Realation zur Bewegungsgeschwindigkeit und wie schnell ist das Licht für den außen stehend verbliebenden Beobachter ;)
MfG

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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von medusa » Mo 13 Feb, 2012 5:30 pm

Buchempfehlung für die Philosophieverächter:

"Die Ordnung der Wirklichkeit", von Werner Heisenberg.

Im Übrigen ist gerade die Physik und insbesondere das Teilgebiet der Kosmologie voller Postulate. In der Mathematik heißt so etwas Axiom. Eine unbewiesene Grundannahme, ohne die weitere logische Schlüsse keinen Sinn machen bzw. gar nicht möglich wären.

Wenn das nicht Philosophie ist... :freak:

~medusa.
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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von Dr.Ulli » Mo 13 Feb, 2012 9:18 pm

Was passiert, wenn man mit dem PKW Vmax (Lichtgeschwindigkeit) fahren würde und dann die Scheinwerfer einschaltet -
leider nicht möglich...aber wenn doch,...
....dann gehn die Scheinwerfer an...
(wenn nix kaputt iss...)
:wink:
wie schnell kommt das Licht für den Mitbewegenden aus der Lampe in Realation zur Bewegungsgeschwindigkeit
...mit Lichtgeschwindigkeit = c
und wie schnell ist das Licht für den außen stehend verbliebenden Beobachter
v (Licht) = c .

...denn c=Konstant !

...und der Rest ist "relativ"....in jeder Beziehung....alles Weitere siehe Albert Einstein....(E=mc°2)
:mrgreen:
Alt ist man, wenn man mehr an die Vergangenheit als an die Zukunft denkt.

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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von andythemechanic » Mo 13 Feb, 2012 10:02 pm

medusa hat geschrieben: Im Übrigen ist gerade die Physik und insbesondere das Teilgebiet der Kosmologie voller Postulate. In der Mathematik heißt so etwas Axiom. Eine unbewiesene Grundannahme, ohne die weitere logische Schlüsse keinen Sinn machen bzw. gar nicht möglich wären.

Wenn das nicht Philosophie ist... :freak:

~medusa.
Das schöne an der Physik ist ja, das aufgrund dieser Postulate oder Modelle Vorhersagen gemacht werden können die sich wiederum durch Messungen verifizieren lassen. Da ist nix Philosophie dran.
Philosphie wäre wenn man sich dann anfängt zu fragen warum das Modell so ist wie es ist. Da den Physiker vor Philosophie graut, macht er sich an diesem Punkt meist ein umfassenderes Modell und das Spiel geht von neuem los. :lol:

Grüße
Andreas

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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von andythemechanic » Mo 13 Feb, 2012 10:38 pm

Ich bin "angewandter Phsiker" und philosophiere selten, zumindest nicht über Physik. :D
Wenn in meinem Labor was nicht meinem Modell entspricht, sprich nicht funktioniert wie vorher ausgerechnet, werden so lange Messung gemacht und verfeinert bis basierend auf gemessenem Wissen ein besseres Modell gemacht werden kann, was die beobachteten Effekte erklärt und mit dessen Vorrausagen bessere Geräte gebaut werden können.
Die Frage warum etwas ist wie es ist, kann in den exakten Naturwissenschaften nur über einen Kausalzusammenhang beantwortet werden, deshalb muss die Kette an Zusammenhängen grundsätzlich endlos sein die einzelnen Kettenglieder wohldefiniert im Sinne ihrer formelmäßigen, formalen Erfassbarkeit sein.
Demgegenüber kann sich Philosphie auch mit weniger genau definierbaren Dingen beschäften, z.B. der Frage wie man leben soll, oder der Sinnfrage oder dem Verhältnis zwischen Gefühlen, Neuronen und Chemie etc.
Wenn man man Philosphie

Grüße
Andreas

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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von medusa » Di 14 Feb, 2012 2:38 pm

Ich bin Mathematikerin.

Bei uns geht es mit Axiomen los, und das ist Philosophie. Wenn erst mal ein grundlegender Satz an Definitionen, Aussagen und Beweisen da ist, ist es natürlich auch nur noch Logik. Aber am Anfang steht immer die Philosophie. Warum wird ein bestimmtes Axiom gewählt? Weil es anders zu nichts führt. Was rein logisch gesehen erstmal eine etwas faule Begründung ist. Das, der Urgrund des Verstehens, der Anfang, ist Philosophie. Später dann nicht mehr, da stimme ich zu.

Darüberhinaus ist das Werkzeug bei der mathematischen Arbeit, der logische Schluß, selbstverständlich mit Hilfe der Philosophie entwickelt worden. Lies mal bei den antiken Philosophen nach.

Spannend fand ich immer, daß die Widerspruchsfreiheit unseres Universums einfach so vorausgesetzt wird. Ist das so? Der Mathematiker Kurt Gödel hatte eine Menge dazu zu sagen, das heute leider weithin unbekannt ist. Er hat übrigens in beider späten Jahren eng mit Albert Einstein zusammengearbeitet.

~medusa.
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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von andythemechanic » Di 14 Feb, 2012 8:13 pm

medusa hat geschrieben:Ich bin Mathematikerin.

Bei uns geht es mit Axiomen los, und das ist Philosophie. Wenn erst mal ein grundlegender Satz an Definitionen, Aussagen und Beweisen da ist, ist es natürlich auch nur noch Logik. Aber am Anfang steht immer die Philosophie. Warum wird ein bestimmtes Axiom gewählt? Weil es anders zu nichts führt. Was rein logisch gesehen erstmal eine etwas faule Begründung ist. Das, der Urgrund des Verstehens, der Anfang, ist Philosophie. Später dann nicht mehr, da stimme ich zu.

Darüberhinaus ist das Werkzeug bei der mathematischen Arbeit, der logische Schluß, selbstverständlich mit Hilfe der Philosophie entwickelt worden. Lies mal bei den antiken Philosophen nach.
~medusa.
Hi Medusa,

in der Physik ist das aber etwas anders denn mein Modell oder Axiom muss Aussagen liefern, die ich mit einer Messung verifizieren kann, sonst wär es eben keine Physik mehr.
In der Mathematik kann ich ja grundsätzlich jede Aussage zum Axiom erheben und basierend darauf eine Theorie entwerfen die auch irgendwelche Aussagen liefert. Diese Theorie kann dann vollständig, unvollständig, widersprüchlich oder sonstwas sein, Aussagen liefert sie. In diesem Zusammenhang musst du dann erstmal "zu nichts führen" vernünftig definieren. :D In der Physik ist das leichter.
Das sich die Physik auch Erungenschaften der Philosophie bedient steht außer Frage.
Philosophie wird aber an vielen Stellen viel spannender wo man sicher mit exakten Wissenschaften keine Aussagen liefern kann. Z.B. der Frage ob oder warum ein Physiker denn nun eine Atombombe bauen sollte oder ob und warum man sich an Gesetze halten sollte.
Was auch wiederum war ist, ist das viele physikalische Theorien vom philosophischen Standpunkt ihrer Entwickler her entwickelt wurden. Das hat aber oft genug Probleme gegeben wenn sich dieser Standpunkt nicht mehr mit den Messungen gedeckt hat. Beispiel ist zum Beispiel die lange dauernde Aufgabe das Äthers oder des Determinismus in der Quantenmechanik.

Grüße
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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von medusa » Di 14 Feb, 2012 9:34 pm

Hi Andy,

was das Beobachten der Natur angeht, da bin ich Deiner Meinung. Ich werde nur etwas griffig, wenn die Philosophie als "esoterisch" von den "richtigen" Wissenschaften mutwillig abgesondert wird. Wissenschaft als die Suche nach Erkenntnis beinhaltet die Philosophie, die ihrerseits ja nichts anderes tut als die Suche nach Erkenntnis in gedankliche Bahnen zu bringen.
Die Frage nach der Vertretbarkeit von Atombomben etwa halte ich nicht für philosophisch, sondern eher ethisch-moralisch gelagert.

In der Physik haben wir es so lange besser, wie wir ein Modell postulieren können, das dann experimentell überprüft werden kann (oder eben nicht, dann fällt es). Allerdings gibt es in den Randbereichen der Physik (ich denke da an die Stringtheorie oder bestimmte Gebiete der Kosmologie) Bereiche, in denen es mit Experimenten auch nicht so weit her ist. Für mich ist dann die Frage, inwiefern sich das dann noch von einem wilkürlichen Axiomensystem oder philosophischen Betrachtungen unterscheidet. Eine Nachprüfbarkeit ist ja hier (noch?) nicht gegeben. Man kann vielleicht ein bißchen rumrechnen und sehen, ob das auf Widersprüche führt. Ist das "Wahrheit"? Da fühl ich mich dann wie den Vorsokratikern. :wink:

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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von medusa » Mi 15 Feb, 2012 7:34 pm

Was bilden wir uns denn überhaupt ein???? Gerade erst vom "Baum" runtergeklettert....
Diese wohlformulierte Antwort hingegen hat meine vollste Zustimmung!
Ugh ugh! UGH ugh ugh uuugh! :lol:

Du hast mit Vielteilchenmodellen gearbeitet... Respekt. Schon in der rein Newtonschen Mechanik ist das Vielkörperproblem ab N=3 ja der Hammer...

~medusa.
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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von andythemechanic » Mi 15 Feb, 2012 8:51 pm

Hi

Physik IST Philosophie! Wir machen (mathematische) Modelle für Abläufe (in) der (über die) Natur (eben "Physik")
Also wenn das dein Argument ist warum Phyik gleich Philosophie ist, dann verstehe ich deine Argumentation nicht! Physik ist Philosopie weil wir darin Modelle über die Natur machen was ja eben Physik ist? OK!?
medusa hat geschrieben:Die Frage nach der Vertretbarkeit von Atombomben etwa halte ich nicht für philosophisch, sondern eher ethisch-moralisch gelagert.
Genau!
:D
Na dann versucht mal Ethik und Moral ohne Philosophie zu begründen. Dann bleibt euch eigentlich nur noch die Religion.

Grüße
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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von medusa » Do 16 Feb, 2012 10:40 am

Und eben darum macht sich schon der kleine Primat, der des Abends mit vollem Bäuchlein satt und zufrieden noch auf seinen Ästchen hockt und sich zu fragen beginnt, was denn diese leuchtenden Punkte im dunkelnden Himmel eigentlich sind, im Prinzip sowohl philosophische als auch physikalische Gedanken in ihrer primitivsten Form.

Genau dieser Augenblick ist der Urgrund, aus dem alle Wissenschaft hervorgeht, die simple Frage "was ist das, und was hat es mit mir zu tun?", und das ist nun mal eine eminent (natur-)philosophische Frage.

~medusa.
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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von andythemechanic » Do 16 Feb, 2012 7:42 pm

Hi,
So war das nicht gemeint...eher soll das zeigen, das wir die Natur eben nicht vollständig verstehen...
Wir können nur "spekulieren" - eben Modelle machen, die unser kleines Hirn verarbeiten kann...
Ich würde hier nicht von spekulieren reden. Wir können die Welt beobachten und aus unseren Beobachtungen ein Modell machen was einen Teil der uns beobachtbaren Welt abbildet. Je nachdem was für Methoden wir dafür verwenden ist dieses Modell ein ein naturwissenschaftliches oder auch nicht. Es kann auch philosophisch oder religiös sein. Die Grenze ziehe ich da wo man man mit dem Modell quantitative Vohersagen machen kann. Kann man es ist es exakte Naturwissenschaft, kann man es nicht ist es was anderes. So gesehen sind auch Dinge wie Stringtheorie etc. für mich nur der Versuch eines physikalischen Modells und werden erst Physik wenn sie quantitativ messbare Vorhersagen machen.
Kann natürlich jeder anders sehen und definieren, und wertend ist diese Grenzziehung sicher auch nicht..
Der Grund warum ich da die Linie ziehe ist einfach: Die naturwissenschaftliche Sicht der Dinge ist viel zu begrenzt. Sie kann nur mathematisierbare Gegenstände erfassen und aufgrund der Notwendigkeit kausaler Verknüpfungen folgt grundsätzlich auf jede Theorie eine weitere "umfassendere". Man kann da nirgends stoppen und sich sagen "so jetzt sind wir fertig" und um das zu sehen brauch man Gödel gar nicht sondern muss nur mal nachdenken.
Ich sehe aber gar nicht ein warum ich so eine begrenzte Sicht für die Erklärung einer Welt benutzen soll die viel umfassender ist. Deshalb ist für mich Physik eine nützliche Sache um die Welt nutzbar und in Grenzen vorhersehbar zu machen aber mehr eben auch nicht.
UPS Medusa, jetzt seh ich das genau anderesrum als du gedacht hast, fällt mir gerade auf. :D

Grüße
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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von ekkard » So 19 Feb, 2012 6:50 pm

Das eingangs erwähnte Problem der Beobachtung liegt tiefer und kratzt an unserem Realitätssinn. Ergebnisse des empirischen Versuchs sollen unter gleichen Bedingungen Gleiches reproduzieren (= Grundforderung). Was aber passiert, wenn die Ergebnisse vom Standort abhängen (1), von der Geschwindigkeit (2) oder von den möglichen Wegen (3). Unser Modell dessen, was wir gemeinhin Realität nennen gerät dabei ganz heftig ins Schleudern.
Leonhard Susskind, Professor für Physik an der Stanford University (USA) gibt folgende Beispiele (hier in meinen Worten verkürzt):
(1) Wenn ein Körper in ein schwarzes Loch fällt, wird er aus Sicht des äußeren Beobachters am Ereignishorizont vernichtet. Dem mitbewegten Beobachter fällt nichts dergleichen auf. Er erlebt die Vernichtung erst in der Singularität.
(2) entspricht dem Fahrzeug, das sich bereits mit (nahezu) Lichtgeschwindigkeit bewegt und nun seine Scheinwerfer anmacht. Mitbewegter Beobachter: Das Licht bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit. Äußerer Beobachter: Licht bewegt sich nicht viel anders, als das Fahrzeug. Auch hier ist beides "richtig" und real.
(3) Über ein verschränktes System von Teilchen können wir alles (die komplette Wellenfunktion) wissen, obwohl wir über seine Teile nichts oder nur unvollständige Informationen besitzen.

... und mehr.

Zum Nachlesen: Peter Byrne "Antirealistischer Querdenker" Interview mit Leonard Susskind, Spektrum der Wissenschaft März 2012, S. 48 - 51
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard

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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von ekkard » Mo 20 Feb, 2012 8:18 pm

Dr.Ulli hat geschrieben:Gibt es überhaupt etwas ohne Beobachter?
Yep! Diese Frage wurde in vorher gehenden Beiträgen bereits beantwortet: Die beobachtete Dekohärenz verschränkter Quantenzustände zeigt, dass nicht nur unsere Apparaturen (und Sinne) als "Beobachter" infrage kommen, sondern quasi alle "Wände" und materielle Schranken eines Systems, wahrscheinlich sogar das Vakuum selbst mit seinen Quantenfluktuationen.
Wir, die wir uns mit solchen Problemen konfrontiert sehen, müssen uns immer im Klaren darüber sein, dass wir nur die Ergebnisse von Experimenten haben und deren statistische Eigenschaften wie Mittelwerte, Verteilung, Streuung, Schiefe und dergleichen. Modelle abstrahieren von Details und Störeinflüssen. Wenn aber Störeinflüsse wesentlich werden, wie hier die Dekohärenz, dann beginnt sich unser (makroskopischer) Realitätssinn zu verabschieden. Dann nämlich werden sich widersprechende Beobachtungen beide zugleich "wahr".

Es gibt also durchaus etwas ohne menschliche Beobachter. Nur, was der Beobachter sieht, muss keinem einheitlichen Modell entsprechen. Überspitzt ausgedrückt: Das Geräusch eines im Wald fallenden Baumes existiert in einer abstrakten Weise beispielsweise als "Seufzer der Natur".
Mit freundlichen Grüßen
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wler
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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von wler » Di 21 Feb, 2012 1:47 pm

Dr.Ulli hat geschrieben: Ergo: Jeder macht für sich "eine eigene Welt"!

Ja eben, das ist der Punkt. Ich wuerde mal grob sagen, Philosophie betrifft die Welt, die sich der Mensch in seinem Kopf erzeugt; bei den Milliarden von Menschen gibt es da viel Stoff, denn jeder wird eine verschiedene haben; alleine schon von der Sprache her. Dazu kommt noch was die Fische, die Ameisen usw "denken". Die Menschen philosophieren vielleicht ueber den tieferen erkenntnistheorietischen Gehalt des Geraeusches eines umfallenden Baumes; die Fische gruebeln vllt ueber den Salzgehalt des Wassers und die Ameisen philosophieren ueber chemische Duftstoffe, fuer die wir keinen sinnlichen Begriff haben. Hier gibt es also sehr viele Moeglichkeiten, aber wohl wenig universelle Uebereinstimmung.

Die Physik betrifft dazu im Gegensatz, wenigstens im Prinzip, die objektive Welt. Und irgendwelche Aliens bei Alpha Centauri wuerden Gesetzmaessigkeiten entdecken, die genau mit den unseren uebereinstimmen. Immerhin sind schon mal die Spektrallininen ihrer Sonne die gleichen, das koennen wir rechgt sicher sagen.

Was aber deren erkenntnistheoretische Philosophie betrifft, welche auf ihren 7 Gehirnen und 42 Augen beruht, da koennen wir uns wohl nicht so hineinfinden, genausowenig, wie die sich in unsere Empfindungen beim Geraeusch des umfallenden Baumes hinfuehlen koennen. Deswegen tragen solche philosophischen Gedanken wenig zum Verstaendnis der objektiven Welt bei.

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Re: Gittereffekte sichtbar, wenn keiner hin schaut ;)

Beitrag von ekkard » Di 21 Feb, 2012 11:04 pm

Mich wundert dabei schon eher, dass wir überhaupt - trotz (oder gar im Detail der "Realität" widersprechenden) dieser ganzen vielen tollen MODELLE - "miteinander philosophieren" können...
Genau genommen widersprechen die Ergebnisse unserem Gefühl für die Realität. Aber das darf uns eigentliche nicht wundern. Wir haben uns (evolutionär) an "Mittelerde" (Tolkin) angepasst. Relativistische (makrokosmisch) und quantenmechanische (mikroskopisch) Effekte spielen in "Mittelerde" keine Rolle, und dort leben wir seit -Zigtausenden von Generationen. Niemand ist durch jene Effekte je aus dem Leben geschieden oder hat durch deren Nutzung Vermehrungsvorteile gehabt.

Und das erklärt auch, warum wir Menschen trotz dieser Mängel miteinander Philosophie betreiben können: Uns gemeinsam ist das Realitätsmodell von "Mittelerde", selbst wenn unsere Sprachen verschieden sein sollten. Von einer Reihe von menschlichen Beziehungsmodellen reden wir kaum. Sie spielen eine ebenso wichtige Rolle und bewegen sich auch in "Mittelerde".

Erst, wenn wir unser Kunstsinne wie astronomische Empfangsgeräte oder mikrophysikalische Maschinen (Laser oder den LHC) anwerfen, treten wir in Beziehung zu ungeahnten Welten, die aber genauso real sind. Wir müssen nur darauf verzichten, unser Realitätsmodell auf diese Welten zu übertragen. Das wird falsch, wie uns Susskind beweist.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard

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