Liebe Holografiefreunde,
wie ja überall zu lesen und allgemein auch bekannt: Für Hologramme braucht´s kohärentes Licht ... und das liefert nur der Laser ... mehr oder weniger gut.
Teilweise kohärent ist aber eigentlich auch jedes anderes Licht, Holografie müsste also eigentlich auch damit gehen... das Licht hat nur meistens eine kleine Kohärenzlänge / kleines Kohärenzvolumen das nicht ausreicht um einen Gegenstand mit Erkennungswert abzubilden - stimmt aber wohl leider nicht so ganz...
Hab´mal über Weihnachten mit einer roten High-Power-LED ( 1 Watt elektrische Leistung ) experimentiert : Die LED ( Hersteller / Vertreiber : First Components ) hat eine sehr kleine lichtabstrahlende Fläche, dazu in einem Aufbau zur Aufnahme von Denisyuk-Hologrammen nach der "idiotensicheren" Einstrahlmethode... ohne Zusatzoptiken...
Plattenmaterial: Panchromatisches Material von Geola/Slavich PFG-03C, die Platten werden parallel zur Arbeitsfläche in einem Halter festgeschraubt und über einen kleinen Oberflächen-Umlenkspiegel von der Seite beleuchtet... Mit für die Kohärenzlänge dieser Quelle erstaunlichen Ergebnissen: Flache, metallische Objekte (Spiegel,Münzen etc. ) sind sehr gut zu erkennen, mit dem Wölbspiegel ist sogar ein kleines HOE ("Holografisch-Optisches Element") geglückt...

Bilder sagen aber manchmal mehr als viele Worte.
Zuerst der Versuchsaufbau mit roter LED nach der "Einstrahl-Methode" (Denisyuk-Methode): Mit eingeschalteter LED: Die Lichtquelle: Das sonst ziemliche flache Objekt wird dabei auf die Streuscheibe / die Fotoplatte gelegt, und liegt dabei direkt auf der lichtempfindlichen Seite... das Interferenzvolumen ist dann ein großflächiger, relativ flacher Bereich, so kommen auch in Licht mit kleiner Kohärenzlänge Interferenzen zustande...
Die erzeugten Hologramme als Ergebnisse sehen dann nach dem Entwickeln mit dem von Geola/Slavich angegebenen Entwickler / Bleichbad (Amidol etc...) so aus: Einzelne Beispiele:
1.Objekt: Metall-Wölbspiegel : Das Weißlichthologramm( es ist ein kleines HOE ) sieht dann so aus: Hier ist das verkleinerte Abbild der Lampe in dem HOE-Wölbspiegel deutlich zu sehen ( im Unterschied zu dem Spiegelbild an der ebenen Glasfläche der Fotoplatte ): Ein deutlicher erkennbares Objekt ist diese alte Silbermünze: Diemit dem Versuchsaufbau und der LED als Lichtquelle aufgeommenen Weißlichthologramme sehen dann so aus: Noch eindrucksvoller ist das alte 5 DM- Stück hier:


Mehr ging leider nicht ... der Entwickler macht spätestens nach 3 Stunden schlapp... zersetzt sich sehr schnell.
Sicher : Die Hologramme sind relativ schlecht in der Qualität verglichen mit einem mit einem He-Ne-Laser aufgenommen H1 Master - das ist klar...
Ich finde es trotzdem beeindruckend was mit solchen Lichtquellen, die ihr Licht durch spontane Emission erzeugen und vielleicht 100 µm Kohärenzlänge erreichen können aufgenommen werden kann...

Wie schon geschrieben: Die Lichtquelle ist eine rote LED (!) kein Laserdiode o.ä.... die Hologramme sind mit dem "bisschen Kohärenz" dieses Lichtes enstanden...

Leider geht das nur mit flachen Objekten... solche die direkt auf der Emulsion liegen können... sonst langt´s mit der Kohärenzlänge nicht hin...
GrĂĽĂźe,
( und ggf. viel SpaĂź beim experimentieren... )

Undine