Holo nicht sichtbar, was falsch gemacht?

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oliver
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Holo nicht sichtbar, was falsch gemacht?

Beitrag von oliver » Mi 05 Aug, 2009 6:50 pm

Wir haben heute versucht ein Hologramm anzufertigen.
Also haben es mit der Denisjukmethode versucht und einem 5 mW HeNe Laser.
Nach dem Entwickeln und bleichen konnte man jedoch nichts erkennen. Als es nass war, konnte man Regenbogenfarben erkennen.
Haben es nun 8 mal ausprobiert, der Film bleibt jedoch einfach farblos und wird ein wenig gelber... Im richtigen Licht sieht man ein bläuliches Schimmern.

Was haben wir falsch gemacht? Ist sicher so nicht zu beantworten, aber ein Tipp, was man besser machen könnte, wäre nicht schlecht.

MfG
Oliver

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floh
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Re: Holo nicht sichtbar, was falsch gemacht?

Beitrag von floh » Do 06 Aug, 2009 6:02 pm

welcher Film? welche Chemie? Wie lange belichtet?
Wird der Film beim entwickeln auch so richtig schön schwarz?
Fotos / Beschreibung vom Aufbau?

Bitte mehr Infos, die Analyse folgt dann...

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fesix
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Re: Holo nicht sichtbar, was falsch gemacht?

Beitrag von fesix » Do 06 Aug, 2009 6:04 pm

Gerade Fotos vom Aufbau sind ja wohl an dieser Stelle extrem wichtig.

Ein unsauberer und ungenauer Aufbau kann einem das komplett versauen.

oliver
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Re: Holo nicht sichtbar, was falsch gemacht?

Beitrag von oliver » So 09 Aug, 2009 10:20 am

Film: PFG-01 63x63 mm²
Chemikalien: SM-6 Entwickler + Bleichbad
Belichtungszeit: haben wir variiert, weil wir dachten das es daran liegt! von 10 Sekunden bis 1 Minute haben wir es ausprobiert!

Also Bilder befinden sich im Anhang.
Der Aufbau:

Laser -----> Linse zum aufweiten ---> optische Bank mit Filmhalter, dahinter das Objekt

MfG Oliver

Moderation (floh): übergrosse Bilder entfernt, die sind im nächsten Beitrag in normaler Grösse zu finden

oliver
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Re: Holo nicht sichtbar, was falsch gemacht?

Beitrag von oliver » So 09 Aug, 2009 6:22 pm

So mal geändert...
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fesix
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Re: Holo nicht sichtbar, was falsch gemacht?

Beitrag von fesix » So 09 Aug, 2009 6:54 pm

Ich sage es mal so: Das kann überhaupt nicht funktionieren.

Der Aufbau muss so stabil sein, dass er sich weniger als eine halbe Wellenlänge bewegt.

Alleine dass der Aufbau über zwei tische verteilt ist, ist absoluter Mist.


Der Aufbau muss ausserdem von jeglichen Schwingungen befreit werden.

Dazu ist meistens alles so schwer wie möglich und gefedert aufgebaut.

Alleine wenn man unruhig steht kann das schon Erschütterungen verursachen, die einem das Holo versauen.

Korrigiert mich bitte, wenn ich da falsch liege.

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floh
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Re: Holo nicht sichtbar, was falsch gemacht?

Beitrag von floh » So 09 Aug, 2009 9:03 pm

Nun zu meine Analyse:

wie von Fesix angesprochen hast du massive Stabilitätsprobleme. Dass der Laser auf einem separaten Tisch steht ist allerdings kein Problem. Erst die Stabilität zwischen Film und Objekt ist wichtig. Diese aber um so mehr! In deinem Setup können kleinste Schwingungen vom Boden über den Tisch auf die Glasplatte übertragen werden. Durch die unvorteilhafte Montage kann die relativ lange nachschwingen. Da bereits Verschiebungen von einem Zehntel der Wellenlänge ausreichen um das Hologramm zu beeinträchtigen muss alles wirklich schwingungsfrei und stabil aufgebaut sein.

Tipps:
-Das Setup (zumindest der Teil mit Film und Objekt) unbedingt auf eine schwere Oberfläche stellen! Eine dicke Granitplatte oder gestapelte Betonplatten sind tauglich.
-Das ganze dann auch nicht auf einem Tisch sondern im Keller auf dem Betonboden
-Zwischen Boden und Beton/Granit eine dämpfende Schicht aus Schaumstoff (z.B. eine Matratze) oder einen halb gefüllten Motorradschlauch.
-Wenn Objekt und Glas sich berühren haben es Erschütterungen noch schwerer. Die Glasplatte darf also gerne am Objekt oder Objekthalter anliegen.
-Dem Setup nach der letzten Berührung (einspannen des Filmes) mindestens (!!!) 5 Minuten absolute Ruhe gönnen bevor belichtet wird.
-Für die ersten Versuche nicht zu viel Tiefe am Objekt.

Die Belichtungszeit soll so sein, dass der Film nach dem entwickeln gerade noch knapp das Dunkelkammerlicht durchscheinen lässt. Also fast komplett schwarz. Das muss experimentiert werden, den Fotos nach schätze ich mal mit 30 Sekunden anzufangen. Etwas über- oder unterbelichten ist nicht ganz so tragisch für den Anfang. Es muss trotzdem was zu erkennen sein. Der Film muss sich aber beim entwickeln deutlich schwärzen sonst war es viel zu wenig Licht.

Viel Glück und bitte die Ergebnisse posten!

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Re: Holo nicht sichtbar, was falsch gemacht?

Beitrag von junior » Mi 12 Aug, 2009 1:27 pm

Hi!

Fesix und floh haben ja schon einiges angesprochen. Noch zwei Kommentare von mir:

1. Die Neigung zwischen der Strahlachse und dem Filmhalter muss viel stärker sein. So wie er jetzt steht muss später beim Betrachten das Licht zur Rekonstruktion des Bildes durch deinen Kopf durch.

2. PFG-01ist eigendlich der falsche Film für Denisyuk-Hologramme, dazu hätte es PFG-03 gebraucht. Bei PFG-01 ist wenn überhaupt nur relativ dunkel was zu sehen. Dunkler Hintergrund beim Betrachten!

Grüße,

Junior

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Re: Holo nicht sichtbar, was falsch gemacht?

Beitrag von Dr.Ulli » Mi 12 Aug, 2009 6:37 pm

Genau - und den Winkel würde ich so bei 57 Grad ansetzen (Brewster-Winkel), dann gibts nur wenig Reflektionen innerhalb der Glasplatte.
Ausserdem sollte man den Film nach der Entwicklung mit Kalium-Dichromat in ein Phasengitter umwandeln...
Floh hat bestimmt Rezepte.
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floh
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Re: Holo nicht sichtbar, was falsch gemacht?

Beitrag von floh » Mi 12 Aug, 2009 8:27 pm

Ja, Floh hat Rezepte :-)
Für PFG-01 hat sich die Kombination eines Pyrogallol-Entwicklers mit einem Kaliumdichromat Bleicher bewährt. Die erreichbare Helligkeit ist gar nicht mal so schlecht, es muss also nicht unbedingt PFG-03 sein.

Die Rezepte gibt es auf meiner Seite: http://www.hologramm.ch.vu

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