Chemikalienbeschaffung

Für alle Themen, die nichts mit Laser zu tun haben.

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nohoe
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Beitrag von nohoe » Mi 25 Jun, 2014 4:28 pm

Hallo

Selten war etwas so Umständlich wie in einer Apotheke Methanol zu kaufen in einer Kleinstmenge zur
Reinigung von Oberflächenspiegeln. Wenn ich beim Apotheker nicht bekannt gewesen wäre hätte ich eine solche giftige Substanz nicht bekommen.Die Vorgehensweise bei diesem Kauf sehe ich aber sogar als sinnvoll an. Also dass man nicht alles an jeden Depp verkauft.Leider gibt es bei Pointern keine Hürden gleicher Art.Ich habe selbst einen Pointer > 1 mW geschenkt bekommen, bin aber trozdem der Meinung das die nicht verkauft werden dürften in der EU.Leider sieht die Praxis wohl so aus dass der Zoll über kleine 500mW Lasermodule
wacht und blaue 1 Watt Pointer in großen Gehäusen durchwinkt. Es fehlt leider an allen Stellen am
Sachverstand. Ich melde mich hier jetzt mal für 14 Tage - 3 Wochen ab, da ich nach der Morgen stattfindenden
AugenOP nicht lesen darf.

Gruß
Norbert
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scharwe
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Beitrag von scharwe » Mi 25 Jun, 2014 4:37 pm

Ich melde mich hier jetzt mal für 14 Tage - 3 Wochen ab, da ich nach der Morgen stattfindenden
AugenOP nicht lesen darf.
Gute Besserung, Norbert.

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tb-303
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Beitrag von tb-303 » Mi 25 Jun, 2014 5:33 pm

nohoe hat geschrieben:Ich melde mich hier jetzt mal für 14 Tage - 3 Wochen ab, da ich nach der Morgen stattfindenden
AugenOP nicht lesen darf.
Hi Norbert,
auch von mir: Alles gute für die OP!
Auf dass alles gut verläuft und heilt...

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Beitrag von undineSpektrum » Mi 25 Jun, 2014 6:35 pm

Hallo,

@Norbert: Alles Gute bei der OP auch von mir... :)


ist zwar Off-Topic:
Ja, die Apotheken sind da echt noch friedliche Vertreter und die einzig verbliebene Adresse.
ABER:
Zitat anfang
nohoe hat geschrieben:Selten war etwas so Umständlich wie in einer Apotheke Methanol zu kaufen in einer Kleinstmenge zur
Reinigung von Oberflächenspiegeln. Wenn ich beim Apotheker nicht bekannt gewesen wäre hätte ich eine solche giftige Substanz nicht bekommen.Die Vorgehensweise bei diesem Kauf sehe ich aber sogar als sinnvoll an. Also dass man nicht alles an jeden Depp verkauft
Zitat ende...

Das kann ich nur teilweise unterschreiben - an jeden "Depp" wird sowieso nicht verkauft. Warum muss jemand privates immer gleicht ein "Depp" sein? Wer die Sachkunde hier erworben hat und diese dem Fachhandel nachweist darf auch solche Stoffe beziehen. Und die Sachkunde bekommt man nicht so einfach "um die Ecke mal" , das kostet richtig Geld, wenn es nicht im Studium vermittelt wurde.

Ich kann an dieser flächendeckenden "keine Abgabe an Personen ohne Gewerbeschein plus Nachweis des HRB-Auszuges "( der soll dann wohl Vollkaufmann sein... was hat das mit Chemie zu tun ? ) nicht viel Gutes finden.
Und schon gar nicht davon, dass jemand trotz einschlägigem Studium und Sachkunde dauernd die Polizei im Haus zu hat, weil jemand hinter seinem/ihrem Rücken mit einer vorher unzulässigerweise eingeholten Blankovollmacht ( die nicht als solche zu erkennen ist ) in Serie Daten zur Eröffnung von Ermittlungsverfahren gegen andere Personen übermittelt. Vom LKA dann den Kommentar hören zu müssen "Damit müssen sie rechnen..."
Und das wegen Salzsäure oder Diethylether in den besagten Kleinmengen - Entschuldigung. :evil:

Die Polizei beteiligt sich hier an gesetzlich unerlaubten Vorgängen, das ist mal sicher. Nicht umsonst werden kritische Anfragen immer schnell und raffiniert abgebügelt... ich jedenfalls weiss was da läuft... Das ist wie die Aktion gegen Steuersünder beim Ankauf der Daten-CD ... alles im Sinne der "guten Sache"... In Rheinland-Pfalz brodelt die Behördenwillkür und die Korruption, das ist bekannt. Die Aussage stammt von einem hochrangigen Verwaltungsbeamten aus diesem Land. Zudem hat mein Vater lange Zeit in der öffentlichen Verwaltung von Rheinland-Pfalz gearbeitet... und viel Zuhause erzählt...

Abgesehen von der hier stattfindenden verbotenen Vorratsdatenspeicherung u.v.m. ( jeder Chemikalienkäufer wird als Gesetzesbrecher eingestuft und behandelt ob wohl sie/er ist nicht ist ) wird durch diesen andauernden Missbrauch der öffentlichen Ordnung die Welt dadurch nicht sicherer.

Es treibt kuriose Blüten - es ist wie Kinder die "mal eben aus Spass" die Feuerwehr anrufen und behaupten in Ihrer Schule brenne es um keinen Unterricht zu haben. Ein Einsatz kostet um die 1000 € - na ratet mal wer das bezahlen darf... aber nicht nur das...
Ich bringe diesen Cartoon aus "Pif&Herkules" vielleicht hier auch mal - dann ist vielleicht klarer was ich meine wie absurd diese "Vorbeugung" tatsächlich ist:
Pif&Herkules Cartoon 1983.jpg
.... :wink: ?
Leute die so etwas machen ( und immer behaupten sie"sichern sich ab "und seien "gut erzogen" ) haben - gelinde gesagt - nicht mehr alle Tassen im Schrank - das ist meine Meinung dazu. :| Rechtlich könnte man(n)/Frau das auch als "billigende Inkaufnahme von (nicht nur wirtschaftlichen ) Schäden" bezeichnen.
Abgesehen davon : Welcher Vermieter möchte noch jemanden beherbergen, der oder dem ständig schwere Gesetzesverstöße ohne sachliche Grundlage unterstellt werden (Hausdurchsuchung wegen Bestellung oder der Anfrage(!) von Salzsäure!) und in dessen Haus Großaufläufe der Behörden für nichts und wieder nichts stattfinden.
Irgendwann klingelts an der Tür und es gibt ´ne Bürgerinitiative- verlasst euch drauf...!

Deswegen mache ich nur noch Theoretische Physik ... ich würde gerne anders. Aber die Gleichheit aller Menschen ist ja wichtiger als deren Kreativität und deren Unterstützung - ist ja auch viiiiel leichter zu verwalten. :wink:
Das es genug Deppen gibt wissen wir alle. Deswegen beschrieb ich das ja auch oben. Es gibt aber auch die Freiheit. Aber mit der kann sich die Verwaltung ja nicht profilieren. Was bringt es einem Behördenvorstand zu sagen : "Ich habe in der Zeit meiner Amtsführung immer die Freiheit der Menschen (z.B. auf Forschung und Lehre ) verteidigt."? Sicher - Menschen sind unterschiedlich, das wollen wir mal dabei nicht vergessen.

Vielleicht - wie immer bei kleinen Kontroversen - ein guter Buchtipp (gibt´s auch als Hörbuch) zum Abschluss : "Der neue Tugend-Terror", Deutsche Verlags-Anstalt München 2014, ISBN : 978-3-421-04617-8.
Ich schätze den Autor und seine Frau sehr. :) Vieles was uns auch bei diesem Thema hier in der Technik begegnet, kommt da heraus.
Es ist lesenswert wie ich finde... auch im Strandkorb in den großen Ferien... :D

Nix für Ungut... :oops: aber so ist es doch nun mal...

Grüße

Undine
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Beitrag von adminoli » Mi 25 Jun, 2014 6:53 pm

undineSpektrum hat geschrieben:Das kann ich nur teilweise unterschreiben - an jeden "Depp" wird sowieso nicht verkauft. Warum muss jemand privates immer gleicht ein "Depp" sein? Wer die Sachkunde hier erworben hat und diese dem Fachhandel nachweist darf auch solche Stoffe beziehen.
Hi,

mit "jeden Depp" hat Nobbi bestimmt nicht private Personen mit Sachkunde gemeint, sondern die, die eben ohne Sinn und Verstand solche Artikel kaufen und von "Sachkunde" weit entfernt sind.

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Beitrag von undineSpektrum » Mi 25 Jun, 2014 7:08 pm

Allerdings, das glaube ich ja auch...

Nur: Der Fachhandel ( und besonders der eine Spezialist aus meiner Gegend hier ) behandeln diese so - es kann einem/einer der Angstschweiss auf der Stirn stehen, wenn die Bedeutung und die Folgen klar werden.

Ein Bekannter von mir durfte schon deswegen umziehen. Er bezieht heute "Hartz 4", was er nie wollte. Er ist ein hochqualifizerter Kollege mit einschlägiger Vorbildung (Studium und Sachkunde) in diesem Bereich.
Alles andere schrieb ich ja bereits.
Wie sollen wir unsere Jungchemiker fördern? :shock:

... oder? :wink:

Undine

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Beitrag von nohoe » Mi 25 Jun, 2014 7:59 pm

Hallo
Mit Deppen sind die Käufer gemeint die bewusst sollcher Hochleistungspointer gemeint. Leute die privat Chemiekalien kaufen gehen sicher damit sensibler um als Leute die dies in Labor und Forchungseinrichtungen tun. Mein Arbeitgeber die BGRCI ist für diesen gesammten Industriebereich die zuständige BG. BGRCI steht für Berufsgenossenschat Rohstoffe und chemische Industrien.Wir leisten auch für chemiesche Unternemensbwschäftige reichlisch Leistungen für Unfälle aller Art, auch tötliche.
Nein Fallzahlen darf ich nicht nennen. Aber auch bei uns gibt es wie überall im öffentlichen Dienst viel behördlichen
Schwachsinn den man aber auch nicht benennen darf.Ein Zustand der auch immer schlimmer wird im Lauf der Jahre.
Wir verwalten uns tot.Ich habe auch ein Problem mit Autorität und Vorgaben wenn sie wie so oft schwachsinnig sind.
Selbst bei uns haben aber nicht die Leute mit dem Sachverstand das Sagen sondern sogenannte Entscheidungsträger die glaube
ich um es zu werden den den Sachverstand ablegen müssen.

Genug gelästert
Gruß
Norbert
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Beitrag von auge103 » Do 26 Jun, 2014 3:59 am

Wirklich interessante Berichte von euch, das hätte ich gar nicht für möglich gehalten.
Das heißt also - angenommen ich bräuchte z.b. sehr geringe Mengen an bestimmten Chemikalien zum Reinigen von Optiken - dann hätte ich anstatt eines Päckchens sofort die Polizei vor der Tür?
Ich habe bisher immer alle Reinigungsmittelchen entweder in meinem Betriebs- oder im FH-Labor genutzt, privat bekommt man das also gar nicht? Echt schade, dass alles was potentiell für Unwissende gefährlich ist, sofort "verbannt" wird...

(Was genau ist denn der Sachkundenachweis, welcher angesprochen wurde? Jetzt bin ich ja tatsächlich neugierig geworden! Immerhin arbeite ich in meinem Job schon seit Jahren mit solchen Reinigungsmitteln für Optiken u.Ä.)

MfG Fynn

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Beitrag von undineSpektrum » Do 26 Jun, 2014 3:40 pm

Hallo Fynn,
... und alle anderen, die mitesen... :)

Ja, das kann Dir passieren. :?

Allgemein hat sich der Chemikalienhandel inzwischen flächendeckend so aufgestellt, dass Privatpersonen keine Lieferungen mehr erhalten. Jeder Labor- oder Lehrmittelbedarf schließt eine Belieferung von Privatpersonen inzwischen bereits durch die AGB´s aus.
Das ist noch "ehrliche" Variante : Nix mehr gibt´s .... :(
Viele dieser Unternehmen haben einen cleveren Trick dabei angewendet - sie definieren sich als Großhandel. Da dürfen dann nur Personen mit einem angemeldeten Gewerbe einkaufen - wie bei anderen Grosshandelsunternehmen auch. Privatpersonen haben keinen Zutritt.

In meiner Gegend - Name & Anschrift des Unternehmens darf ich hier nicht offen nennen - andernfalls bekomme ich mit Ihm ernste Probleme - gibt es noch einen Chemikalienhändler "Grosshändler" der so freundlich ist Privatpersonen zu beliefern.
Der Einkauf unter persönlicher Erscheinung in seinem Betrieb dort kommt einer Grenzkontrolle gleich. :wink:
Wer als Privatperson dort Chemikalien bestellt muss nicht nur die gesetzlichen Auflagen der seit 1993 geltenden Chemikalienverbotsverordnung erfüllen ( das währe nicht das Problem ) sondern eine Blankovollmacht ausstellen, die eine Übermittlung der Kundendaten an die Behörden zulässt - und das nicht nur für tatsächliche Bestellungen sondern auch für bloße Anfragen nach bestimmten Stoffen.
Giftige Stoffe wie Benzol oder Methanol werden an Privatpersonen nicht abgegeben.
Bei anderen Stoffen wie z.B. Farbstoffen, Diethylether (Lösungsmittel) , Salz- und Schwefelsäure u.ä. wird die Anfrage und der Bezug an die Behörden gemeldet."Ausnahmelos" wie er mir am Telefon stolz erklärte. "Wir arbeiten mit der Kriminalpolizei zusammen"..."damit Sie das wissen, wenn die Polizei kommt..." so seine Bemerkungen.
Ich kenne diesen Händler schon sehr lange ( seit 1984 ) insbesondere auch seinen Vater der dieses Geschäft in den achtziger und neunzigerJahren betrieben hat. Die Geschäftspolitik war immer schon von Vorsicht geprägt - aber so etwas wie es jetzt gemacht wird habe ich nie gekannt.
Hier ein Auszug aus dem Text der Geschäftsbedingungen, die zeigen, dass dies nicht meiner kaputten Phantasie entspricht die ich aus einer Erinnerung wiederhole...:

Zitat aus dem Gedächtnis anfang:

"4.1 Lieferung an Privatpersonen
-Der Erwerber, sofern es sich um eine natürliche Person handelt, muss mindestens 18 Jahre alt sein.
-Die Bestellung von Privatpersonen bedarf immer der Schriftform.
-Bei Bestellungen über das Internet (Warenkorbbestellsystem) entsteht mit Absendung des Auftrages ein ordentlicher Kaufvertrag.

Chemikalien werden an Privatpersonen, laut Chemikalien-Verbotsverordnung, nur gegen Vorlage einer Kopie vom Personalausweis und dem Nachweis der erforderlichen Sachkunde geliefert.

Sachkenntnis (durch berufsqualifizierenden Ausbildungsabschluss) besitzen:
- Apotheker ( Approbation )
- Apothekerassistent
- Pharmazieingenieur
- Pharmazeutisch-technischer Assistent
- Drogist
- Geprüfter Schädlingsbekämpfer
- Hochschulbesucher, der im Rahmen des Studiums eine entsprechende Lehrveranstaltung besucht und eine entsprechende Prüfung bestanden hat.

Da die Belieferung von Chemikalien an Privatpersonen strengen Auflagen unterliegt, behalten wir uns vor, Anfragen und/ oder Aufträge den entsprechenden Behörden vorzulegen.

Bei Bedarf fordern wir von Ihnen zu bestimmten Chemikalien eine Endverbleibserklärung an.

Hinweise zu Überwachungspflichtigen Chemikalien:
Aufgrund gesetzlicher Vorgaben (Grundstoffüberwachungsgesetz vom 7.10.1994), dem Verhaltenskodex des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) sind wir verpflichtet, den Absatzweg der Produkte zu verfolgen, welche als Vorläufer für chemische Kampfstoffe oder Drogen dienen können.

Darunter entfallen:

A Chemikalien (Drogen-Vorprodukte), die für die unerlaubte Herstellung von Betäubungsmitteln missbraucht werden können, und nach dem Grundstoffüberwachungsgesetz (GÜG) bzw. Verordnung (EWG) Nr. 3677/90 sowie aufgrund des Verhaltenskodex des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) nationalen und internationalen Überwachungen unterliegen, sowie

B Chemikalien (Chemiewaffen-Vorprodukte), die für die unerlaubte Herstellung von Chemiewaffen (C-Waffen) missbraucht werden können, und - u.a. gestützt auf die Verordnung (EG) Nr. 3381/94 ("Dual use" Verordnung) - sowie aufgrund von Übereinkommen der chemischen Industrie (in Deutschland: Verband der Chemischen Industrie VCI) internationalen Überwachungen unterliegen.

Die jeweiligen Listen der
- Drogen-Vorprodukte mit den Kategorien 1, 2 und 3 und der Chemiewaffen-Vorprodukte
können Sie downloaden, wenn Sie den blau hinterlegten Link anklicken.

T- und T+ Stoffe sind generell von der Abgabe an Privatpersonen ausgeschlossen.
"

Zitat aus dem Gedächtnis ende...
Und das wohlgemerkt :!: bei labor- und apothekenüblichen Kleinmengen ... :shock:

Die entsprechenden Gesetze sehen eine Überwachung und Meldung (Grundstoffüberwachungsgesetz Stoffe der Kategorie 2 und 3, dazugehört auch die Salzsäure und der Diethylether oder Kaliumpermanganat...) an die Behörden gar nicht vor - mal zur Info. :wink:
Die Überwachung betrifft lediglich den Handel ins Ausland mit größeren Mengen (Gebinde in Form von Säcken und Kisten ab 50 kg, Fässer ab 100 Liter ),
Die Chemikalienverbotsverordnung und das Chemikaliengesetz ( auf das dieses Verordnung Bezug nimmt ) erlaubt es jeder Privatperson,welche
- Die Sachkunde nach § 5 Chemikalienverbotsverordnung erworben hat (das ist Ähnlich wie der Führerschein oder die Sachkunde zum Laserschutzbeauftragten)
- Volljährig ist (Personalausweis oder persönlich bekannt)
- Eine Endverbleibserklärung über den Verwendungszweck abgibt
sämtliche Chemikalien in Labor- und Apothekenüblichen Mengen zu beziehen.
Weiterverkauf oder weitergabe von giftigen und sehr giftigen Stoffen bedarf der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde - aber nicht die Verwendung der Endverbrauch.
Auch hier ist eine Meldepflicht nicht vorgesehen. -> Chemikalienverbotsverordnung
Ich führe mit dem besagten Handel keine geschäftlichen Beziehungen mehr. ich möchte betonen, dass diese Meldungen hier gesetzlich Verboten sind und aus meiner Sicht nicht nur das Recht auf informationelle Selbstbestimmung sondern auch die grundgesetzliche garantierte freie Entfaltung der Persönlichkeit sowie des Recht auf freie Ausübung von Forschung und Lehre, Wissenschaft und Kunst massiv gefährden.
Die Polizei beteiligt sich hier - meiner Meinung nach - offen an gesetzeswidrigen Handlungen.
Aus meiner Sicht hat dies nichts mit innerer Sicherheit zu tun, sondern mit dem Versuch Chemie und Technik flächendeckend stillzulegen. Deutschland ist ein "sauberes" Land. Seit 2001 (9/11), der Wirtschaftskriese (2007/2008), 2010 (Death Parade) und 2011 (Fukushima und Energiewende) wird mit Härte von der öffentlichen Verwaltung vorgegangen.
Wenn das der Einstieg in das Öko-Zeitalter ist - nein Danke! - Aber wir werden ja nicht gefragt und unterstützen alle mehr oder weniger diese Entwicklungen... leider! :(
Wenn ich dann immer höre und lese wir müssen alle das Verzichten lernen ( schon unser Mathematiklehrer stand immer vor der Klasse und wiederholte diesen Satz ständig!) dann weiss ich was auf uns zukommt. Prost! :D

Sackundenachweis : Denn kann man bei der Aufsichtsbehörde oder aber auch bei einschlägigen Kursanbietern (z.B. Haus der Technik e.V.) machen. Das kostet aber ein bisschen was, ist eine zweitägige Veranstaltung und enthält eine Prüfung.
Der Kurs nennt sich "Vermittlung der Sachkunde nach §5 der Chemikalienverbotsverordnung". Beim HdT ist ein mir persönlich bekannter Apotheker (Herr Helmut Hörath) der Referent, der sich sehr gut in der Materie auskennt und hierüber auch Bücher geschrieben hat.
Das soll keine Werbung sein.

Gerne verlinke ich auch mal auf die entsprechenden Gesetze - gut informiert sein in diesem Bereich ist alles.
Es macht sich immer gut zu wissen, was man(n)/Frau dann argumentiert wenn die Polizei kommt - oder?

Ich kann solche Verhältnisse etwas nicht gutheissen. Die Gründe habe ich ja schon umschrieben ... oder?
Chemie ist ein ehrbare Wissenschaft :!: und kein "Drogenlabor" oder ähnliches... :roll:
Die Bevölkerung weiss viel zu wenig über Chemie. Auch der "Drogenproblematik" könnte mit einer vernünftigen Ausbildung und Aufklärung der breiten Masse sehr viel besser abgeholfen werden als dies im Moment der Fall ist. Das ist bei den Hochleistungslasern wie auch in diesem Bereich dasselbe.
Ich selber habe viel mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet und weiss wo bei beidem das Problem liegt.

Schon der Philosoph Immanuel Kant hat darauf hingewiesen dass Unwissen und Unfreiheit zu einem wesentlichen Anteil eine selbstverschuldete Unmündigkeit darstellt.

Ich hoffe ich konnte ein bisschen Aufklären und weiterhelfen - links zu dem Gesetzen reiche ich gerne noch nach.
Ach und nochwas :
Bitte schreibt bei Lösungsmitteln und Säuren in die Endverbleibserklärung nie "Reinigungszwecke" ... das kann böse Folgen haben ... -> Irrtümliche Interpretation als Reinigung von psychotropen Substanzen ...
Passender ist "optische Spektroskopie" "Infrarottechnik" ggf. auch "Laserspektroskopie" o.ä. ... ist unverfänglicher. :mrgreen:

Grüße,

Undine

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Chemikalienbeschaffung

Beitrag von auge103 » Fr 27 Jun, 2014 1:03 am

Interessant und erschreckend, was ihr da so berichtet.
Vielen Dank für die sehr ausführliche Erklärung!

Dann muss ich mich ja mal bei mir an der FH umhören, ob entsprechende Vorlesungen / Kurse angeboten werden - irgendwann werde ich sicherlich mal entsprechende Reinigungsmittel für meine Optiken beziehen müssen.

( An die Mods: Ist es eventuell möglich, daraus ein eigenes Thema zu machen? Irgendwie sind wir mittlerweile komplett Offtopic :mrgreen: )
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Chemikalienbeschaffung

Beitrag von undineSpektrum » Fr 27 Jun, 2014 4:46 pm

Hallo zusammen,
- Anmerkung zur Moderation -
Ja, Du gibst eine treffenden Hinweis:
Zitat anfang:
auge103 hat geschrieben: Ist es eventuell möglich, daraus ein eigenes Thema zu machen? Irgendwie sind wir mittlerweile komplett Offtopic :mrgreen:
Zitat ende...
Ich verschiebe in einen Themenblock "Chemikalienbeschaffung" unter allgemeine Diskussionen, dann ist das Thema zugeordnet und weitere Stimmen können sich hierzu melden.
Die Infos zu einschlägigen Gesetzen lege ich dann auch dort ab.
Falls sonst niemand was dagegen hat... bitte beschwert euch deutlich, wenn das nicht sein sollte.
Ein link auf das neue Thema verbleibt hier erstmal
-Anmerkung zur Moderation ende -

Grüße,

Undine

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Chemikalienbeschaffung

Beitrag von medusa » Fr 27 Jun, 2014 5:05 pm

Ohje.

Ich hatte früher einen starken Hang zur Chemie (nicht unsonst besteht mein Fusor aus Teilen für's Chemielabor). Ist inzwischen verjährt, was ich damals getrieben habe. Zum Glück.
Im Jahr 1981 kam einfach nur ein Ingenieur vom Gewerbeaufsichtsamt an einem Sonntag Morgen privat zu mir (ich wohnte noch bei meiner Mutter) und sagte zu mir, er wolle gar nicht so genau wissen, was wir da trieben, wir sollten es aber besser lassen.
Mein Interesse ging damals stark in Richtung Feststoffraketen.
Wir haben damals zu mehreren ein Gebinde Natriumchlorat bei einer Chemiefirma in Hannover bestellt, das ohne Rückfragen frei Haus geliefert wurde.
Wir haben Ammonsalpeter aus dem Düngemittelhandel besorgt (5kg waren beim Umfüllen danebengegangen, die durften wir in einer Aldi-Tüte so mitnehmen) und mit Schwefelsäure für Autobatterien zu Salpetersäure umgesetzt, die wir dann abdestiliert haben. Ich hatte in meinem Zimmer einen Viertelliter schön gelbe Salpetersäure stehen, der rote Rauch in der Flasche war sehr spannend. Ich sag mal nicht, was man damit alles herstellen konnte, Pikrinsäure war nur eins davon.

Und ja, ich habe einige Küchenwaagen in die Luft gesprengt. Nach dem oben erwähnten Sonntagsbesuch wurde mir die Sache dann aber doch zu heiß.
(edit) Also... Wasserstrahlpumpe behalten (Vakuum) und auf die Suche nach einem Neontrafo (Hochspannung) gegangen. Das war der Keim einer langen Liebe, die schließlich in Richtung Gaslaser ging.

Wenn's damals schon wie heute gewesen wäre, würde ich vermutlich noch immer im Knast sitzen. Oder mich hätte (sicher ist sicher!) irgendwann eine Drohne abgeknallt. Dabei ist mein Interesse füt Technik und Wissenschaft nicht vom Lesen befriedigt worden. Ich war sowas von unglücklich, daß ich mir keinen Rubin kaufen konnte, um einen Laser zu bauen.

~medusa in the space with diamonds...
Zuletzt geändert von medusa am Fr 27 Jun, 2014 5:25 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Wir sind Sternenstaub, buchstäblich... jedes einzelne Atom schwerer als Wasserstoff und Helium in unseren Körpern ist im Fusionsfeuer im Herzen eines Sterns geschmiedet worden.
Vielleicht lieben wir deshalb das Licht so sehr.

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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von undineSpektrum » Fr 27 Jun, 2014 10:17 pm

Hallo medusa,
und alle die mitlesen hier... :)
Zitat anfang...
medusa hat geschrieben:Wenn's damals schon wie heute gewesen wäre, würde ich vermutlich noch immer im Knast sitzen.
Zitat ende...
Und ich hätte dann wahrscheinlich Klage dagegen eingereicht und Dir einen Anwalt bezahlt... :D Denn es geht nicht, dass in einem Rechtsstaat jemand ohne einen Gesetzesverstoß langjährig dort aufhalten muss. Das währe glaube ich teuer für die Behörden geworden.... :mrgreen:
Die Herstellung von roter Salpertersäure und alles dies gehört nicht in dem Bereich Kriminalität & Strafbares sondern viel eher in den Bereich Bildung & Erziehung und ist von unserem Grundgesetz geschützt. :)
Es ist schon öfters vorgekommen, dass Gesetze oder Passagen aus solchen, die langjährig angewendet wurden, sich als rechtswidrig herausgestellt haben. Andererseits verstehen auch viele Behörden nicht, was die Gesetze eigentlich bedeuten.
Zitat anfang...
medusa hat geschrieben:Im Jahr 1981 kam einfach nur ein Ingenieur vom Gewerbeaufsichtsamt an einem Sonntag Morgen privat zu mir (ich wohnte noch bei meiner Mutter) und sagte zu mir, er wolle gar nicht so genau wissen, was wir da trieben, wir sollten es aber besser lassen.
Zitat ende...
Das ist ja noch milde... und meistens sind die Leute von der Gewerbeaufsicht auch gar nicht sooo scharf, denn die wissen noch am ehesten, womit Ihre "Kunden" umgehen und warum das geschiet. Der Arbeitsschutz steht da wirklich im Vordergrund. Aber klar, abschreckend kann auch das wirken.
Zitat anfang...
medusa hat geschrieben:Mein Interesse ging damals stark in Richtung Feststoffraketen.
Zitat ende...
Du erinnerst mich immer wieder in diesem Zusammenhang an den Düsseldorfer Chemiker Peter Plichta und sein Buch "Gottes Geheime Formel" indem er seinen Werdegang im Nachkriegsdeutschland lebendig schildert und als Geschichte über die Entstehung großer Ideen zusammenstellt.
Peter Plichta hat früher auch in seinem heimischen Garten Raketen gezündet und kleine "Sprengungen" ausgeführt...das steht in diesem Buch sehr gut beschrieben. Bei seinem Kollegen Feher in Köln hat ihm diese Erfahrung später sehr viel bei der Entdeckung und Herstellung der Synthese stabiler, höherer Silanöle genutzt, die Verbindungen wie der Kohlenstoff bilden die wieder erwartung der damaligen Chemie bei Raumtemperatur stabil sind. Solche Möglichkeiten gäbe es heute nicht mehr. Ich möchte auch mal auf Peter Plichtas Buch "Benzin aus Sand" an dieser Stelle verweisen... :mrgreen: Seine akademische Karriere hat dieser geniale Chemiker nach der Promotion abgebrochen. Er sucht seit vielen Jahren danach, Ordnung in die Folge der Primzahlen auch mit Hilfe der Chemie zu bekommen... seine Formulierung der Natur in sog. "Dreischritten" ist bahnbrechend - quer durch alle Wissenschaften und Kontinente hinweg.
Zitat anfang...
medusa hat geschrieben:Wir haben damals zu mehreren ein Gebinde Natriumchlorat bei einer Chemiefirma in Hannover bestellt, das ohne Rückfragen frei Haus geliefert wurde.
Wir haben Ammonsalpeter aus dem Düngemittelhandel besorgt (5kg waren beim Umfüllen danebengegangen, die durften wir in einer Aldi-Tüte so mitnehmen) und mit Schwefelsäure für Autobatterien zu Salpetersäure umgesetzt, die wir dann abdestiliert haben. Ich hatte in meinem Zimmer einen Viertelliter schön gelbe Salpetersäure stehen, der rote Rauch in der Flasche war sehr spannend. Ich sag mal nicht, was man damit alles herstellen konnte, Pikrinsäure war nur eins davon.

Und ja, ich habe einige Küchenwaagen in die Luft gesprengt. Nach dem oben erwähnten Sonntagsbesuch wurde mir die Sache dann aber doch zu heiß.
(edit) Also... Wasserstrahlpumpe behalten (Vakuum) und auf die Suche nach einem Neontrafo (Hochspannung) gegangen. Das war der Keim einer langen Liebe, die schließlich in Richtung Gaslaser ging.
Zitat ende...
Ja, das ist wie Peter Plichta - Du steht im Geiste bei mir schon fast neben ihm... :wink: schade, dass Ihr euch nie kennengelernt habt, wie ich mal annehme...
Ich selber kenne ja auch noch die Kosmos-Experimentierkästen ( insbeondere den C2 ) und weiss mit welchem Anspruch dieser Lehrgang daherkam. ( Mit dem Kommentar von Prof.Dr. Alfred Butenand zum Geleit ... ) Diethylether, Salzsäure, rote Salpetersäure, Benzol, Methanol u.a. Stoffe waren da keine Seltenheit und Versuche damit gar nichts besonderes. :wink:
Hier mal ein Auszug daraus, um sich ein Bild von dem Anspruch eines solchen autodidaktischen Lehrganges machen zu können... und das heute geltende Chemikaliengesetz von 1980 galt damals auch schon:
Kosmos Chemie C2.jpg
Kosmos Chemie Inhalte.jpg
Wie zu sehen ist wird da ohne Probleme die Herstellung von Brom aus Kaliumbromid, aber auch die Leitfähigkeitsmessung von Glas mit Hilfe eines elektronischen Verstärkers sowie die Fettextraktion aus Pflanzenblättern aber auch die Grundlagen des Wellenmechanischen Elektronenhüllenmodells erklärt... :shock:
Spätestens hier wird mir klar, dass heute was nicht stimmt... das waren Experimente die ab 17 Jahren gedacht waren... :wink:
Ich kann dazu nur den Kommentar loswerden, dass die heutige Situation daraus resultiert, dass die Klügeren und gebildeteren in unserer Gesellschaft solange nachgegeben haben bis nur noch das Geschieht was Dümmere wollen... :lol:
Heinrich Heine formuliert es sanfter:

"Wie Lieb´und Treu und Glauben verschwunden aus der Welt-
Und wie so teuer der Kaffee...
und wie so rar das Geld -
Vorbei sind die Kinderspiele und alles rollt vorbei-
das Geld,die Welt und die Zeiten...
und Glauben und Lieb´und Treu ... :wink:

... Themenwechsel:

@ alle & @auge103:
Infos zu den aktuellen gesetzlichen Grundlagen und der Sachkundeprüfung ... und wie und wo sie abgelegt werden kann:
Viele Probleme bei Chemikalieneinkauf durch Privatpersonen gehen auf die 1993 erlassene Chemikalienverbotsverordnung zurück, die als Rechtsverordnung zusätzlich zum Chemikaliengesetz von 1980 gilt.
Die Gesetzestexte finden sich z.B. hier:
Chemikalienverbotsverordnung :
http://www.gesetze-im-internet.de/bunde ... gesamt.pdf
Chemikaliengesetz:
http://www.gesetze-im-internet.de/bunde ... gesamt.pdf
Wer genau liest erfährt hier, dass die Abgabe an Privatpersonen eigentlich gar nicht regelementiert oder verboten ist. Der Erwerb einer Sachkunde ist für Endverbraucher eigentlich gar nicht erforderlich, wenn nicht giftige und sehr giftige Stoffe ( wie z.B. Methanol ) erworben werden. Dennoch ist in der Praxis dieses Sachkunde sehr wichtig geworden.
§ 5 ChemVerbV regelt was darunter zu verstehen ist.
Erworben werden kann die Sachkunde auf unterschiedlichen Wegen, hierzu die Information einer Niederbayrischen Gewerbeaufsichtsbehörde und des Bundesumweltministeriums zur Sachkunde :
http://www.bmub.bund.de/fileadmin/bmu-i ... nde_bf.pdf
http://www.regierung.niederbayern.bayer ... rbotsv.pdf
Dies erklärt die Inhalte der Sachkundeprüfung detailliert.
Die Prüfung hat Ähnlichkeit mit dem Erwerb der Fahrerlaubnis eines PKW. Der einfachste Weg - und meistens kostengünstigste Weg - ist dabei direkt zur Gewerbeaufsichtbehörde zu gehen und dort einen Antrag auf Abnahme dieser Prüfung zu stellen - lernen muss jeder dann den Stoff selber. Die Bücher von Helmut Hörath sind dabei sehr hilfreich. Die dafür zuständigen Aufsichtsbehörden der Länder sind in dem Link des Bundesumweltministeriums genannt. :)
Hier habe ich meine Prüfung abgelegt - Frau Lehmann hat meine Urkunde unterzeichnet... schönen Gruß nach Düsseldorf... :wink:
http://www.brd.nrw.de/arbeitsschutz/56_ ... __fung.pdf
Wer eine "Fahrschule" zur Sachkundeprüfung will kann zu diversen Bildungseinrichtungen gehen und die Prüfung nach einer mehrtägigen, systematischen Vorbereitung darauf vor der Behörde dort ablegen. Bildungseinrichtungen mit entsprechenden Kursen sind diese hier:
http://www.seminar-e.de/umfassende-sach ... botsv.html
http://www.hdt-essen.de/Sachkundepruefu ... -419-4/#{3}
Diese Kurse kosten allerdings eine Kleinigkeit - Kostenpunkte um 700 - 1500 € ... :wink: Es handelt sich um mehrtägige Veranstaltungen.
Günstige Möglichkeiten ergeben sich, wer noch studiert... sofern nicht Bestandteil des Studiums (Physik/Chemie/Pharmazie) bekommt entweder Vergünstigungen oder kann die Prpfung an der Hochschule ablegen - die Veranstaltungen heissen "Toxikologie" und "Rechtskunde für z.B. Chemiker"... :wink: Beispielsweise wie hier:
http://www.uni-regensburg.de/Einrichtun ... /sachk.htm
Auch kann eventuell sparen, wer sich den Kurs vom Arbeitgeber als qualifikationsmassnahme bezahlen lässt ( z.B. Berufsfeuerwehr oder z.B. mit Gewerbeaufsicht und Umweltschutz befasste Behörden )

Weitere gesetzliche Grundlagen auf die Händler immer gerne Bezug nehmen ist die seit 2008 geltende Grundstoffüberwachung - links zu diesem Gesetz hier:
http://www.gesetze-im-internet.de/bunde ... gesamt.pdf
http://verwaltung.uni-koeln.de/stabsste ... e_GUEG.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Grundstoff ... ungsgesetz
Dieses Gesetz räumt den Behörden scheinbar weitgehende Kontrollbefugnisse ein und wird sehr häufig missverstanden. Adressaten sind hier die "Inverkehrbringer" und nicht die Endverbraucher.
Für die Lasertechnik, Physik und Chemie sind nur Stoffe der Kategorien 2 und 3 maßgeblich, für die keine Melde- oder Überwachungspflicht gegen Endverbraucher bei Verkauf im Inland vorgesehen ist.
Hinweis: Die Gesetze sollten genau gelesen werden, wenn damit argumentiert wird :wink: - das gilt für alle Seiten - mal so als Tipp.
Für den Bezug und Verwendung von Chemikalien sind nur das Chemikaliengesetz und die Chemikalienverbotsverordnung ausschlaggebend.
Hier ist für z.B. Methanol (giftig) jede Form der automatisierten Abgabe und des reinen Versandhandels ausgeschlossen.
Das heißt aber eigentlich nur, dass der Stoff persönlich beim Fachhandel abgeholt werden muss - sonst nichts anderes. :wink:

Ich hoffe ich konnte etwas Licht in dieses Gebiet hiermit bringen - das dies in der Form nicht so allgemein bekannt ist erklärt sich daraus, dass viele Menschen die Stoffe nur noch gewerblich verwenden und mit dem Bestimmungen niemals direkt zu tun haben.
Wer freiberuflich als Künstler und Wissenschaftler tätig ist und keinen Gewerbeschein besitzt und kein Vollkaufmann/-frau ist bekommt da den langen Arm des Gesetzes und seine Fehlinterpretationen (ungewollt oder voll beabsichtigt) massiv zu spüren.
Für vieles gibt es da aber keine gesetzliche Grundlage.

Über Ergänzungen und eigene Erfahrungen ( so wie bei den Laserdioden oder -modulen beim Zoll ) würde ich mich freuen, denn das ist immer sehr lehrreich... oder?

Grüße :D

Undine

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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von medusa » Fr 27 Jun, 2014 11:07 pm

Ja, so einen Chemiekasten hab ich auch mal gehabt. Mit 16 hab ich mir mit dem Experimentierbuch daraus und einem Chemielexikon zusammengereimt, wie ich aus Kaliumjodid elementares Jod rein darstellen kann. Hat geklappt, auch wenn es furchtbar gestunken hat und in Omas Küche garantiert keine Fliege mehr lebte danach. :mrgreen:
Das Problem war dann eher, das Jod zu lagern. Die Jodkristalle waren klein, aber sehr schön. Aber die Plastikröhrchen aus dem Kasten waren zur längeren Aufbewahrung von Halogenen nicht wirklich gut geeignet. :roll:
... das ist mir zum obigen Stichwort "Brom" eingefallen. Ich bin heute noch stolz darauf, denn es war das erste Mal, daß ich einen wissenschaftlichen Versuch über das bloße Nachmachen hinaus in eine eigene Idee entwickelt habe, die sich in der praktischen Durchführung dann als richtig erwiesen hat.

Eigene Erfahrungen -
Ich hätte es 2002 in Solingen fast nicht geschafft, Krappwurzeln und Alaun (!!!) in der Apotheke zu kaufen, um ein paar Leuten zu demonstrieren, wie eine Beizenfärbung mit Alizarinrot gemacht wird. Die haben mich fast eine halbe Stunde verhört, bevor sie den gröbsten Verdacht los waren, ich wollte die halbe Stadt damit vergiften.
Indigofärbung mit Dithionit als Reduktionsmittel habe ich darauf gar nicht mehr versucht.

Für Experimente mit dem Geigerzähler wollte ich eigentlich ein Americiumpräparat aus einem amerikanischen Rauchmelder haben. Kleine Goldpille, hermetisch gekapselt, reiner Alpha-Strahler. Packste in etwas dickere Plastikfolie und das wars mit der Strahlung.
Problem: ist illegal in Deutschland. Wenn es rauskommt, nehmen die Dir die Bude auseinander und lassen Dich die Entsorgungskosten (vermutlich samt Castor-Behälter) zahlen. Plus der Anzeige wegen Besitz von kerntechnisch relevantem Material (oder so ähnlich).
Nicht illegal hingegen ist der Besitz von "Mineralien". Ich habe im Keller 0.2g Pechblende liegen, eingepackt in Plastik, Glas und ein zölliges Wasserrohr mit Blindstopfen. Die Gammastrahlung vom Radium ist so derbe, daß ich sie durch das Rohr noch in einem halben Meter Abstand messen kann. Wie gesagt, das kümmert keinen, weil es ja ein natürliches Mineral ist.

Höre ich einen Amtsschimmel wiehern?

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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von VDX » Sa 28 Jun, 2014 12:08 am

... hmmm ... dürfen wir das überhaupt noch? -- in der 'Öffentlichkeit' über unsere 'saftigen' Erfahrungen mit chemischen Experimenten u.ä.m. reden? :freak:

Ich hatte mir seinerzeit als Schüler ein dtv junior -Buch mit dem schönen Titel "Chemische Experimente mit einfachen Mitteln" gekauft und die meisten Experimente daraus nachgemacht ... das dürfte heutzutage alles verboten sein bzw. auf dem Index stehen :shock:

Das Interesse an sowas hat mich dann aber dazu bewogen, als zweiten Leistungkurs Chemie zu belegen -- und unsere Lehrerin war auch noch total chemie-begeistert und hat uns alle möglichen interessanten/spannenden(/gefährlichen!) Sachen vorgemacht ... da war die Herstellung von Pikrinsäure-Derivaten noch ein eher normales Thema ... manchmal durften wir uns auch selber in der Chemie-Sammlung umtun und mit eigenen Projekten ankommen :freak:

Nach einigen doch eher 'bedenklichen' oder einfach nur ausgearteten Aktionen (normal aussehende Seife auf dem Lehrer-Klo, welche die Haut tagelang leuchtend-blau färbt) und Androhungen von empfindlichen Strafen wurde es dann mit der Zeit doch etwas ruhiger im Chemie-Umfeld ... dafür bin ich dann in die 'angewandte Physik' gewechselt :wink:

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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von undineSpektrum » Sa 28 Jun, 2014 3:06 am

Hmmm....gute Frage Viktor... :D

Eins wollen wir mal festhalten: Nichts von dem was wir hier in Punkto Chemikalien schreiben und geschrieben haben ist in Deutschland irgendwie verboten.
Wer genau hinschaut : Die von mir zitierten Gesetze sagen das auch gar nicht aus - das ist es ja gerade. :wink:

Diese sog. Grundstoffüberwachung für z.B. Diethylether, Salz- oder Schwefelsäure - davon sind private Nutzer und laborübliche Mengen nicht betroffen. Auch verbietet das Chemikaliengesetz und die Chemikalienverbotsverordnung nicht die Abgabe und die Verwendung von Chemikalien an Privatpersonen. Diese ist unter den folgenden Voraussetzungen statthaft :
- Nachweis der Volljährigkeit
- Endverbleibserklärung
- Bei giftigen und sehr giftigen Stoffen ( Methanol / Laserfarbstoffe u.ä.) -> Nachweis der Sachkunde. (Alle anderen gehen ohne!)
Alles andere ist Schikane und vom Gesetz nicht vorgesehen. Mal ganz neutral formuliert. Und volljährige Personen, die damit arbeiten um wissenschaftliche Erkenntnisse auszubrüten, jemanden zu unterrichten oder Daten dazu gewinnen wollen, Apparaturen und Geräte pflegen wollen (Spiegelreinigung mit Methanol oder Diethylether z.B.) sowie künstlerisch und darstellerisch tätig sind und niemanden konkret damit gefährden dürfen das auch.
Alles was wir hier machen fällt eindeutig darunter - ganz sachlich formuliert.

Aber wie immer : Es gibt die wirkliche Wahrheit und die wahre Wirklichkeit - wie mein ehemaliger Chef immer zu sagen pflegt. :wink:

Vielen Personen - insbesondere hier in Rheinland-Pfalz - passt das nicht und manche kennen die Rechtslage nicht genau genug. Zumal Hobbychemie auch nicht im momentanen politischen Mainstream liegt. Jede(r) der/die etwas anders macht als alle anderen "eckt" ja heute schon nach allen Regeln der Kunst an. -> siehe im Buch :"Der neue Tugendterror"

Wenn Ihr also - ganz allgemein formuliert - an der richtigen Stelle die richtigen Fragen stellt, werdet Ihr das merken.
Die Dummheit gepaart mit viel Stolz kennt dabei keine Grenzen - wirklich. :wink: Der Bericht über Erlebnisse von mir damit würde ein eigenes Unterthema füllen. So kurios, dass es für eine Komödie taugt... :lol:

Dennoch rate ich bei Chemikalienverwendung wegen der geschilderten Sozialverhaltens der "Umgebung" und ggf. ausgeprägter Behördenwillkür zu Vorsicht.
Mit diesem Händler von dem ich berichtet habe ist nicht zu spassen. Man(n)/Frau muss aufpassen was er/sie in die von Ihm eingeholte Endverbleibserklärung schreibt, daraus wird schnell mal ein "Anhaltspunkt für einen Gesetzesverstoß" gemacht. -> Siehe die beiden letzten Passagen der Chemikalienverbotsverordnung.
Wenn also jemand seine Spiegel reinigen möchte ( das ist ja nun eine völlig legale Sache ) und in die Endverbleibserklärung - nichts sich dabei denkend - reinschreibt "Reinigungszwecke" - dann wird von dem besagten Herrn das so interpretiert: Reinigung von Betäubungsmitteln und psychotropen Substanzen" -> Verdacht auf strafbaren Besitz -> Anzeigeerstattung -> schon klingelt die Polizei an eurer Tür.

"Das kann doch jeder verstehen" ... "es geht ja um Drogen und da muss alles getan werden" ... sind dann die üblichen Argumente.

In Wahrheit sieht es so aus:
Der Verkauf von Chemikalien bringt keine großen Verdienste mehr ein und ist durch dauerendes "Hochjubeln" in den Medien von Missbrauchsfällen stärker reglementiert - Aufwand für den Verkäufer. Auch werden in Zeiten schlechter wirtschaftlicher Entwicklung in einem Unternehmen gerne mal Versicherungen eingespart und auf Großhandel umgestellt. Hinzukommt, dass die wenigen verbliebenen Hobbychemiker ( studiert wird ja jetzt lieber "Industriedesign" und "Medienwissenschaft" oder "Politologie".... anstatt Natur- oder Ingenieurwissenschaften... ) eine unbequeme Kundschaft sind die diesen Kosteneinsparungen mit Ihrem berechtigten Intresse entgegentritt. :)
Es wär´doch viel einfacher niemand handhabt so etwas mehr privat, alle sitzen bloss ´rum und tun nix mehr und können schön in Urlaub gehen als dass irgendwelche Anfragen von Dinosauriern wie naturwissenschaftlich interessierten Personen ( die nicht lernen wollen wohin die Geschichte voranschreitet -> Dialektik ) einem das wieder vermasseln... na, die werden doch mal ganz schnell mal umerzogen ihre Spiegel nicht mehr zu reinigen und Farbstoffe nur noch im Kopf zum lasern zu bringen. :shock: Ist ja auch besser einen Profi für 50 € die Stunde kommen zu lassen der die Spiegel gewerblich reinigt - da fällt das "umlernen" zum Opportunismus ja viiiel leichter... :wink:
Und in den Behörden laufen ähnliche Logiken ab. Und man(n)/Frau kennt sich gut, besonders in Rheinland-Pfalz :lol: . Und die zeichen in Deutschland stehen ja eh auf "grün"... Also: weg mit den paar Verrückten da ... mal eben 110 rufen... :mrgreen:
So geht das hier.
Wie gesagt, ich bin da extrem vorsichtig geworden. Für mich grenzt das - mit verlaub gesagt - an Korruption und schlimmeres.

Jetzt aber etwas Wein in die Schorle:
In unseren Nachbarländern herrschen da doch völlig andere Bedingungen, z.B. in dem von mir allseits geliebten Frankreich oder auch in Belgien.
Nicht umsonst ist meine Lieblingssprache Französisch. Ratet mal wo die Chemikalien-Großhändler ihre Chemikalien einkaufen ... ich weiss das von einem bekannten Lehrmittelhersteller.
Die größten Probleme der Unternehmen sind die Einfuhrprobleme beim deutschen Zoll / Zollkriminalamt.

@medusa:
Ja, die Gegend um Hannover war vor 30 Jahren für ihren freien Handel mit Stoffen für Hobbychemiker bekannt - ich erinnere mich noch an eine berüchtigte Drogerie in Peine / Groß Ilsede. Immer wenn ich in diese Gegend komme - das flache Niemandsland im früheren Zonenrandgebiet, wo jeder heute sehen kann wer morgen zu Besuch kommt - werde ich daran erinnert. Ich selber habe noch 1986 dort Stoffe bezogen. Ich kenne da Geschichten aus der Stadt Peine im Zusammenhang mit der Hobbychemie die Bücher füllen würden. :D
Ich komme öfter dort hin weil ich ein Museum in dieser Gegend mit betreuue, früher habe ich mit der nicht mehr existierenden Firma ELWE dort zusammengearbeitet. Die sind heute unter anderem Namen in Deiner Gegend ... in Köln Hürth :wink:

Ich denke es liegt immer an den Menschen, die Zeiten großer Pläne und Ideen wiederaufleben zu lassen. Wahrheit liegt nicht immer im Auge des Betrachters und ist auch nicht immer die Erfindung eines Lügners, sondern eine Idee eines weitreichenden Planes, der uns zur Tatkraft anspornt... ganz im Sinne von Peter Plichta... :wink:
Oder?

Undine

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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von medusa » Sa 28 Jun, 2014 10:52 am

Viktor,
was wäre aus uns geworden, wenn wir unserer wissenschaftlichen Neugier nicht hätten nachgehen können? Mich wundert in diesem Kontext das Ergebnis der diversen PISAstudien nicht mehr. Die interessanten Dinge sind alle verboten.

Undine,
besagte Chemikalienfabrik hat der Stadt Hannover ein nettes Vermächtnis hinterlassen, als der Seniorchef sich mit den Milliönchen abgesetzt hat. In Form einer kilometerlangen Fahne chlorierter Kohlenwasserstoffe im Grundwasser unter der Stadt.
Was das Rumsitzen und Nichtstun angeht, ich denke, wir sollen schon etwas tun: die dafür von der Industrielobby vorgesehenen Endprodukte kaufen, die in schöner geplanter Obsoleszenz alle 2Jahre kaputtgehen, damit die Umsätze erhalten bleiben.

~medusa.
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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von jojo » Sa 28 Jun, 2014 12:06 pm

Dass Methanol auch schon so ein Theater verursacht, wusste ich bislang noch nicht.
Klar, in der Apotheke hatte ich schon vor Jahren danach gefragt und die haben es verweigert. Beim Großhandel als Firma bestellt gab es kein Problem.

Die Probleme mit den Chemikalien sind mir nur allzu gut aus meinem Hobby, der Fotografie auf Filme (und der Entwicklung von Film) bekannt.
Viele der dort benötigten Chemikalien sind nur noch schwer beschaffbar und man muss immer damit rechnen, dass ungebetener Besuch klingelt.
Dazu gehören z.B. Kaliumpermanganat, Formalin oder Dichromat oder sonstige exotisch klingende Dinge.
Zur Zeit wird diskutiert, dass die EU das Hydrochinon verbieten will, einen der wichtigsten fotografischen Substanzen überhaupt. Und das nur weil sich die Leute das Zeug jahrzehntlang als Hautcreme ins Gesicht geschmiert haben und jetzt jemand festgestellt hat, dass es krebserregend sein KÖNNTE.

Es wurden auch schon EXTREME bekannt, wie dieser Fall hier:
http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Regi ... rtstoffhof

Zur Erklärung: Ammonium- bzw. Kaliumdichromat wird als Bleichbad oder als Sensibilisator fotografischer Materialien benutzt. Es ist krebserregend und stark gifitg aber mit etwas Sachkenntnis relativ einfach unschädlich zu machen. Diese Vollpfosten in dem Fall haben das Gebinde auf einem Acker gesprengt(!!!) und somit im Reinzustand der Umwelt "zugeführt". Vielleicht esst Ihr jetzt gerade die Kartoffeln von dem Acker. Explosiv ist es übrigens weit weniger als der von Medusa zitierte Nitratdünger. Die Deppen von der Presse haben das natürlich hochgespielt. Es ist also bei der Sprengung durch unsere Gesetzeshüter nicht etwa detoniert, sondern als Staub verteilt worden.
1 Kilo davon reicht übrigens ein halbes Fotografen-Leben lang. Nur mal so was die verbrauchten Mengen betrifft.

Geht man also von dieser Art der "Sachkunde" bei unseren Behörden aus, dann kann die Polizei schon wegen viel harmloseren Sachen vor der Tür stehen.
Wundert mich, dass sie noch nicht bei mir waren, nachdem ich letztes Jahr einen Liter 35% Wasserstoffperoxid gekauft habe, sowie andere seltsam klingende Sachen wie (englisch) N4-Ethyl-N4-(2-methylsulfonamidoethyl)-2-methyl-1,4-phenylenediamine sesquisulfate salt monohydrate (= Farbenwickler)
oder 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon (= Magentafarbkuppler).

Mit Sicherheit wird auch denmächst das Kaliumhexacyanoferrat verboten, weil es in Verbindung mit Säure Blausäure freisetzt (Uhhh, Ahhhh, Hilfe!!!). Im Moment wird es übrigens noch als Bastelmaterial für Kinder angeboten (Cyanotypie, Blaudruck, http://www.fotopaed.de/ideen-und-tipps/ ... nnenlicht/, http://illumina-chemie.de/cyanotypie-t3305.html). :mrgreen:

Achja, ich bin froh dass ich noch zu der Generation gehöre, die damals in der Drogerie im Dorf noch so einfach Kaliumnitrat, Schwefel oder Magnesiumpulver und beim Supermarkt in der Gartenabteilung Kaliumperchlorat (Unkraut-Ex) oder Ammoniumnitrat (Dünger) kaufen konnte. Das war noch toll. :roll: :wink:
Okay, es gab natürlich immer Leute, denen irgendwann mal irgendwelche Gliedmaßen gefehlt haben. Das kann aber Motorradfahrern heute auch noch passieren und deswegen sind die Bikes noch nicht verboten worden.
Mein Kumpel hat damals auf ein winziges Häufchen Gemisch aus Unkraut-Ex und zerriebenen Streichholzköpfen mit dem Hammer draufgeklopft. Ich glaube der hört das Klingeln in seinen Ohren heute noch.. :lol:

Gruß

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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von undineSpektrum » Sa 28 Jun, 2014 3:38 pm

Danke, für eure Stellungnahmen schonmal.
Später ggf. mehr dazu.
Off topic on:
Zur Anmerkung - die zu denken gibt - zitiere ich mal meinen berühmten Kollegen Michael Faraday (1791-1867) :
"Der einfachste Versuch, den man selbst gemacht hat, ist besser als der schönste, den man nur sieht."

Vom Buchbinderlehrling wurde er zum Physiker - im 19.Jahrhundert :!: ... :wink:
Denkt mal an die Debatten zur "Bildungs- und Chancengleichheit"....
Zitat anfang...
medusa hat geschrieben:was wäre aus uns geworden, wenn wir unserer wissenschaftlichen Neugier nicht hätten nachgehen können? Mich wundert in diesem Kontext das Ergebnis der diversen PISAstudien nicht mehr.
Zitat ende...
medusa, du hast mit Deiner Vermutung vollkommen recht - ich habe nichts hinzuzufügen. :wink:
Off topic off...

Grüße,

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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von Erics » So 29 Jun, 2014 2:15 pm

Ist schon echt alles spannend zu lesen hier :-) Also ich fand Chemie auch schon immer toll. Hatte in der Realschule auch einen netten Lehrer der gerne auch mal das ein oder andere praktisch demonstriert hat. Ich hab dann auch Zuhause einfach mal ein paar Ballons mit Acetylen gefüllt und mit in die Schule genommen. Ein Ballon war leider nicht ganz dicht. Der war also schon halb verschrumpelt.
Dieser wurde dann vom Chemielehrer schon im Klassen-Laborraum gezündet. Nach dem dann die Reaktion doch etwas stärker war als erwartet wurde der restlich Unterricht dann im freien durchgeführt.
Heutzutage darf ich in der Firma nicht mal mehr das Prüfgas für Rauchmelder ohne Schutzbrille und Schutzhandschuhe benutzen. Dafür darf ich aber bei der Feuerwehr dann in lustigen Schutzanzügen jegliche ABC Lage abarbeiten. Manchmal frag ich mich dann auch immer woher man denn überhaupt heutzutage noch eine gewisse Erfahrung hernehmen soll um überhaupt Gefahren richtig einschätzen zu können.
Mein Vater kauft übrigens seinen Mineraldünger auch Anhängerweise... und verteilt den dann einfach auf dem Feld. *g* Raketen hab ich leider nie selber gebaut. Aber ich hab als Kind auch das ein oder andere noch im freien Handel gekaut um damit zu basteln. Gerade in dem alter ist man doch noch neugierig und hat vor allem die Zeit dazu. Heutzutage wird einem alles so stark reglementiert... In gewerblichen Umfeld brauche ich für TipEx ein Sicherheitsdatenblatt. Wenn ich Zuhause in die Garage gehe stehen da vermutlich wesentlich gefährlichere Stoffe rum...

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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von Hatschi » So 29 Jun, 2014 2:23 pm

... es ist ja auch nicht gewünscht das man sich auskennt. So jemand lässt sich nicht lenken ...

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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von jojo » So 29 Jun, 2014 11:48 pm

Erics hat geschrieben: Dieser wurde dann vom Chemielehrer schon im Klassen-Laborraum gezündet. Nach dem dann die Reaktion doch etwas stärker war als erwartet wurde der restlich Unterricht dann im freien durchgeführt.
Meine Chemielehrerin war noch krasser:
Eine leere 1 Liter Tetrapack Milchverpackung genommen. Oben und unten ein kleines Loch reingemacht. Das ganze mit Wasserstoff gefüllt.
Am oberen Loch angezündet. Ein kleines schwaches Flämmchen brannte dann dort.
Einige Sekunden hat dann die Klasse schläfrig dem Flämmchen zugeschaut.

Und dann hats Bumm! gemacht :mrgreen:

Gruß

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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von undineSpektrum » Mo 30 Jun, 2014 1:05 am

Und das geht auch ganz hervorragend mit dem von mit erwähnten Diethylether in normaler Luft...
Demo Gas-Luft-Gemisch.jpg
... und jetzt sind alle im Raum wieder wach ... :D .... Das knallt, das rockt voll... :lol: und der Deckel fliegt sonst wohin...
Das ist keine dumme Rumspielerei, sondern die meistens erste Erfahrung mit der Arbeitsfähigkeit heißer Gase -> Grundlage für den von Nikolaus August Otto ( sein Geburtshaus befindet sich in einem unserer Nachbarorte, in Holzhausen vor der Haide ) entwickelten Gasmotor und unseren Modernen Straßenverkehr (Automobil)...
http://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_August_Otto
... :wink:

Gefahrstoffinfos hier zum Diethylether:
http://de.wikipedia.org/wiki/Diethylether
Er ist überigens ungiftig.
Hier noch die Gefahrstoffinfos zum gesuchten Methanol :
http://de.wikipedia.org/wiki/Methanol
Die Bezeichung "LD50" ist die Schwellkonzentration bei welcher im toxikologischen Tierversuch 50% der Versuchstiere Beeinträchtungen zeigen und vereenden... das ist eine wichtige Größe bei der Einstufung und Kennzeichnung der Stoffe und ob diese das "Totenkopfsymbol" = Gift (T oder T+ - Substanz) bekommen oder nicht.
Diese Zusammenhänge und Werte sind dann bei der Sachkundeprüfung wichtig und können als Fragen vorkommen. :wink:
Auch für Kochsalz (Natriumchlorid) gibt es einen solchen Wert, der liegt aber oberhalb von 2000 mg/ kg Körpergewicht, weshalb dieser Stoff keine Kennzeichnung als Gift (T) oder gesundheitsschädlicher Stoff (Xn) bekommt und auch nach der neuen GHS-Kennzeichnung keine Kennzeichung als gefährlicher Stoff bekommt. :)

Grüße,

Undine
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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von Hatschi » Mo 30 Jun, 2014 7:12 am

Halli Hallo

Ich hatte da leider alles Versager als Lehrer, nur trockene Theorie, deswegen hat es mich auch nicht sonderlich einteressiert.
Einmal habe ich in der Klasse vorgefürht wie veschiedene Salze eine Flamme färben. Allen hat es gefallen, auch der Lehrerin. :wink:

Es ist schon erschreckend was alles im Kampf gegen den Terror herhalten muß.

http://www.youtube.com/watch?v=jfWMTrLui3M
https://www.youtube.com/watch?v=PTTSNFQUUvQ

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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von mojo_1234 » Mo 30 Jun, 2014 1:04 pm

Servus,
eigentlich ist es sehr schade, dass wir überhaupt über dieses Thema schreiben und diskutieren müssen.

Hatte in meiner Jugend selbst einer dieser großen Kosmos Chemiekästen - und damit habe ich ohne fremde Hilfe meine "Leidenschaft" an der Chemie entdeckt. Ein Jahr später hatte ich mich auch für Chemie als LK im Abitur entschieden (mit 1.0 abgeschlossen!!!). Nun knapp drei Jahrzehnte später habe ich für meine Tochter ebenfalls einer dieser „modernen“ Kosmos-Kästen bestellt: Urteil = Vernichtend, reine Geldverschwendung!

Die Experimente und die dazugehörigen Anleitung sind einfach katastrophal! Viele der mitgelieferten Chemikalien sind für weitere, tiefer gehende Versuche nutzlos, da nicht in Reinform vorliegend.

Und am Schlimmsten ist die Tatsache, dass so gut wie kein Hintergrundwissen vermittelt wird – zumindest nicht auf dem Niveau, um wirklich langfristig Interesse zu zeigen.

Bezüglich Methanol (und Aceton) kann ich Norberts Erfahrungen bestätigen. Um an die genannten Substanzen in „Laborqualität“ zu kommen, ist einiges an Einfallsreichtum notwendig. Ohne einen befreundeten Lackierbetrieb wäre es nicht möglich gewesen.

Hier ist wirklich einiges im Argen. In diesem Falle wäre der Ausdruck „Deutschland schafft sich ab“ tatsächlich mal zutreffend (meine damit „Deutschlands Ingenieurnachwuchs schafft sich ab“ – möchte nicht mit diesem anderen Voll-Horst in Verbindung gebracht werden).

Grüße,
-mo-

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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von stoppi » Mo 30 Jun, 2014 4:30 pm

Na dann "muss" ich mich als Lehrer auch einmal kurz zu Wort melden. Also bei mir wird noch geschossen, gebritzelt, sich hinter den Sitzen verschanzt wenn's gefährlicher wird, improvisiert oder einfach versucht :wink:

Aber wenn ich mich so umschaue bin ich (fast) der Einzige und das ist nicht nur traurig sondern auch bedenklich (und einmal nicht die oben geschilderte Vorgehensweise). Diese zu-Tode-Reglementierung verabscheue ich auch zu tiefst, denn sie erstickt jeglichen Forschertrieb im Keim. Aber wie hier schon angemerkt wurde scheint dies durchaus im Sinne der Verordnenden zu liegen...

So technisiert die heutige Jugend auch ist kommt mir vor, dass die Zahl der Tüftler&Bastler deutlich abgenommen hat. Stattdessen befindet sich die Mehrheit (und wahrlich nicht nur Jugendliche) auf der ausgetrampelten Uniformitäts-Konsum-Berieselungs-Schiene...

Ich möchte meinen Schülern keinen unverantwortlichen Umgang mit Experimenten/Substanzen/Aufbauten vermitteln aber wenn man vor lauter Angst nicht einmal mehr das Stromnetz nutzen möchte (einerseits aus Angst vor Verletzungen bzw. Anschiss beim Chef und andererseits aus einer massiven praktischen Unkenntnis heraus) wie soll man so junge Menschen für die Naturwissenschaften begeistern können?

Soll nicht heißen, dass bei mir nach der Matura (Abitur) 80% auf eine technische/naturwissenschaftliche Fakultät wechseln, aber sie haben zumindest einmal vermittelt bekommen, was hinter einer Naturwissenschaft steckt. Dafür befinde ich mich aber immer mit einem Bein im Kriminal. Mag sein, dass ich diesbezüglich leichtsinnig, verantwortungslos, weltfremd oder was auch immer bin, aber eins bin ich wohl auch: Begeistert von den naturwissenschaftlichen Inhalten und Möglichkeiten :wink:
Der größte Idiot kann mehr Fragen stellen als der Schlaueste je zu beantworten vermag.

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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von jojo » Di 01 Jul, 2014 7:37 am

stoppi hat geschrieben: So technisiert die heutige Jugend auch ist kommt mir vor, dass die Zahl der Tüftler&Bastler deutlich abgenommen hat. Stattdessen befindet sich die Mehrheit (und wahrlich nicht nur Jugendliche) auf der ausgetrampelten Uniformitäts-Konsum-Berieselungs-Schiene...
Das glaube ich auch.
Zum einen sind daran wohl die Zeittöter Handy, Facebook & Co. schuld (Es braucht viel Zeit, im Monat hunderte von Nachrichten zu schreiben). Zum anderen sind aber bei den Kindern bzw. Jugendlichen auch die Eltern schuld, die ihren Nachwuchs möglichst von allen Gefahren fernhalten wollen. Da sind die Kiddies natürlich pflegeleichter versorgt, wenn sie im Zimmer aufm Handy rumtippen.
Was wird der heutige Nachwuchs denn so im späteren Leben? Topmodel oder the biggest looser?

Gruß

Joachim
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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von VDX » Di 01 Jul, 2014 12:09 pm

jojo hat geschrieben:...
Was wird der heutige Nachwuchs denn so im späteren Leben? Topmodel oder the biggest looser?
... mein Ältester (15) ist jetzt seit etwa 2 Jahren dabei sein Zimmer zu 'vernetzen' - Raspberry PI als Multimedia-Server für seine Musik-Anlage ... und sein Smartphone hat inszwischen die 4. oder 5. selbstgestrickte Firmware drauf (läuft aber immer noch viel hakeliger, als ein natives Android) ... und will sich jetzt auch was in Richtung 3D-Druck aufbauen :?

Der Jüngere (13) ist etwas weniger technisch abgefahren - da tut's noch Lego und Fischertechnik, bzw. interaktive Welten in minecraft aufbauen :wink:

... wenn ich mir deren Klassenkameraden so anschaue -- da ist deutlich weniger Potential oder Grundlagenverständnis im technischen/naturwissenschaftlichen Bereich zu sehen ... liegt vermutlich an den Eltern :?

---
Soviel ich mich noch erinnere, lief das bei mir damals etwas später (erst mit 16/17) und auf einem viel einfacheren Niveau (VC20/C64, Spiele und Userport-Basteleien) los ... die ersten 'ernsthaften' Projekte hatte ich auch erst mit 18/19 am Laufen :freak:

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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von adminoli » Di 01 Jul, 2014 12:41 pm

VDX hat geschrieben:(VC20/C64, Spiele und Userport-Basteleien)
Ja, das waren die Jungs, bei denen ich immer die 6526-Bausteine wechseln durfte... :mrgreen:

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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von VDX » Di 01 Jul, 2014 1:11 pm

adminoli hat geschrieben:
VDX hat geschrieben:(VC20/C64, Spiele und Userport-Basteleien)
Ja, das waren die Jungs, bei denen ich immer die 6526-Bausteine wechseln durfte... :mrgreen:
... nicht bei mir :wink: -- mit dem damals beginnenden elektronischen Grundverständnis und mit den immer anspruchsvoller werdenden Projekten wachsender Erfahrung habe ich die meisten Selbstzerstörungs-Hürden irgendwie umschifft ... meine alten Rechner (VC20/C64/C128/Amiga500, diverse AtariST's) stehen teilweise immer noch funktionsfähig im Keller herum, während komischerweise keiner der PC-kompatiblen länger als 6 Jahre funktionsfähig blieb (und nicht nur wegen der leeren C-Mos-Puffer-Batterie) :?

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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von medusa » Di 01 Jul, 2014 3:03 pm

Einges an alter Elektronik ist erstaunlich haltbar. Ich hab eine Reihe Platinen von PDP-11 Rechnern von Ende der 70er Jahre, die noch klaglos funktionieren. Lediglich die Massenspeicher (8" Floppies, 14" Festplatten) sind schon laaaange tot, und die NTe für die Dinger sind auch langsam rar.
Aber wir geraten schon wieder rekursiv ins OT... :roll:

~medusa.
Wir sind Sternenstaub, buchstäblich... jedes einzelne Atom schwerer als Wasserstoff und Helium in unseren Körpern ist im Fusionsfeuer im Herzen eines Sterns geschmiedet worden.
Vielleicht lieben wir deshalb das Licht so sehr.

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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von undineSpektrum » Di 01 Jul, 2014 6:39 pm

Hallo zusammen... :)

und schon mal wow ( :shock: aber auch :D ), für die vielen Antworten hierzu... nicht nur ich lese sie begeistert mit ... mit der Resonanz habe ich nicht gerechnet, obwohl ich ja auch sehr tief in der Problematik ´drin stecke. :D

Um vielleicht mal einiges aufzugreifen:
Zitat anfang,
mojo_1234 hat geschrieben:eigentlich ist es sehr schade, dass wir überhaupt über dieses Thema schreiben und diskutieren müssen.
Zitat ende...
und
Zitat(e) anfang,
stoppi hat geschrieben:So technisiert die heutige Jugend auch ist kommt mir vor, dass die Zahl der Tüftler&Bastler deutlich abgenommen hat. Stattdessen befindet sich die Mehrheit (und wahrlich nicht nur Jugendliche) auf der ausgetrampelten Uniformitäts-Konsum-Berieselungs-Schiene...
stoppi hat geschrieben:Aber wenn ich mich so umschaue bin ich (fast) der Einzige und das ist nicht nur traurig sondern auch bedenklich (und einmal nicht die oben geschilderte Vorgehensweise). Diese zu-Tode-Reglementierung verabscheue ich auch zu tiefst, denn sie erstickt jeglichen Forschertrieb im Keim.
Zitat(e) ende...
denn:
Zitat anfang
stoppi hat geschrieben:Ich möchte meinen Schülern keinen unverantwortlichen Umgang mit Experimenten/Substanzen/Aufbauten vermitteln aber wenn man vor lauter Angst nicht einmal mehr das Stromnetz nutzen möchte (einerseits aus Angst vor Verletzungen bzw. Anschiss beim Chef und andererseits aus einer massiven praktischen Unkenntnis heraus) wie soll man so junge Menschen für die Naturwissenschaften begeistern können?
Zitat ende..
@stoppi und @mojo_1234: Da bin ich ganz bei euch, ein dickes Lob für den kritischen Blick auf die wirkliche Wahrheit (oder die wahre wahre Wirklichkeit?) und das persönliche und bildungsbezogene Engagement... :D
Zu dem praktischen Unvermögen rauscht es ja zur Zeit schon wieder im "Blätter"wald. :lol: Das kommt davon.
Des weiteren habe ich gelesen:
Zitat anfang...
jojo hat geschrieben:Was wird der heutige Nachwuchs denn so im späteren Leben? Topmodel oder the biggest looser?
Zitat ende...
Ein treffende Fragestellung.... Der Versuch einer Antwort ergibt sich schon daraus, was heute so als Studienfächer gewählt wird... Journalismus, (Industrie)-Design, Politologie, und last but nut least - BWL... :wink:
Um mal klarzustellen: Alles das sind ehrbare Ausbildungen mit ehrbaren Berufsfeldern zumindest vom Grundsatz her. Aber unsere Gesellschaft bedarf auch Ingenieuren, Chemikern, Apothekern und Ärzten, mathematische gebildeten Berufen... Physiker nenne ich da mal vielleicht an letzter Stelle :oops: .... woher sollen die kommen?
Durch die rundumversorgung im Medienzeitalter kommt bei den Nutzern der Medien (die ich gar nicht einschränken möchte) ein Gefühl auf, das alles damit irgendwie organisierbar und erfüllbar sei und es nur dem Knopfdruck dazu bedarf.
Damit aber z.B. eine Nachricht verschickt und dargestellt wird - bedarf es massiver technologischer Voraussetzungen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse, die nicht nur hergestellt und/oder unterhalten werden müssen.
Hinter der Darstellung eines Topmodels auf einem Handydisplay stehen - für den Nutzer verborgen - viele naturwissenschaftliche Erkenntnisse und davon sehr vieles aus dem Bereich der Chemie.
Beispielsweise wird mit Hilfe des besagten Methanols eine Flüssigkristallmischung hergestellt - sog. nematische Weitbereichsmischung - die die brilliante Farbdarstellung aller Smartphones und Flachbildschirme ermöglicht. :wink:
Die Geschichte hinter der Chemie dazu ist höchst interessant und für Unterrichtsprojekte hervorragend geeignet. Es gibt eine Studienarbeit, in welcher die Herstellung dieser Flüssigkristalle detailliert beschrieben wird. Hier der link zu einer interessanten Internetseite zur Herstellung und Erforschung der Flüssigkristalle:
http://www.fluessigkristalle.com/index.htm
Gefahrstoffinfos und Sicherheitsdatenblätter der Chemikalien stelle ich hier gerne ein. :)
Auch hier bedarf der Veränderung von dem linken zum rechten Bild es einer Menge chemischer Produkte und überwachungspflichtiger(!) Chemikalien... das wissen die meisten Leute bloss nicht, wenn das auf Photochop o.ä. Programmen digital auf dem Bild so "hinprogammiert" wird:
Modellierung Gesicht.jpg
Ist kein Witz: Für den / die Friseur(in) ist z.B. das Wasser ein Gefahrstoff... :wink:
Gefährlicher wird das mangelnde Wissen im Fach Chemie und der verantwortungvolle Umgang damit ( ja auch eine Kosmetikerin ist davon betroffen ... wo kommen denn die vielen Allergien her ... ? :wink: ) in Sicherheitsrelevanten Bereichen wie z.B. der Berufsfeuerwehr oder eben aufsichtsführenden Organen und/oder Behörden.
Da überall ist das zu merken. Vielen jüngeren Kolleginnen und Kollegen ist gar nicht so richtig klar ob und warum Kohlendioxid z.B. als Löschmittel eine Gefahr darstellen kann... oder dass Wasser ein Wärmespeicher darstellt. ( -> Wärmekapazität des Wassers )
Besagte Wärmespeicherung von Wasser und das wissen darüber zeigt auch im Umweltschutz viele Irrtümer auf. Wer über die Wirkung des Wassers bei Wettergeschehen bescheid weiss, kann sich auch denken, dass viele "Horrormeldungen" über "globale Erwärmungen" entweder unzutreffend sind oder andere Ursachen haben müssen als aus der Gasphase der Athmosphäre.
Ich behaupte sogar es ist dem fehlenden chemischen Wissen einer gesamten Generation zu verdanken, dass sich der Handel mit sog. Klimazertifikaten etabliert konnte und es für uns alle hier teuer wird. :freak:

So weit so gut - Chemie wurde in den letzten zwei Jahrzehnten zur Wissenschaft aus der die Träume und Albträume der Menschheit bestehen ( manchmal auch nur aus Unwissen, das auch begünstigt wird, weil chemische Prozesse manchmal nicht ursächlich sichtbar sind -> extensive und intensive Größen z.B. in der Thermodynamik, intensive Größen sind nach aussen nicht direkt wahrnehmbar, da nicht an Masse = Materie gebunden ... Beispiel: das Wasserstoff und Sauerstoff mit einem Knall reagieren können ist aus dem vorherigen Zustand nicht direkt ableitbar, die Explosiob scheint "aus dem Nichts" zu kommen.... so ähnlich bei vielen anderen Stoffen.
Das versteht der Mensch nicht und greift zu verboten - in einer aufgeklärten Gesellschaft aber keine Lösung, da es ja das Abstraktionsvermögen gibt. Jedenfalls meine ich das dazu. Auch in der Natur sind viele Prozesse nicht direkt wahrnehmbar und intensive Vorgänge - die meisten Reaktionen bei Gifteinwirkungen sind solche.

Kurzum : Die sinnvolle Anwendung chemischer Stoffe und deren Verwendung in der Technik im Alltag sind unverzeichtbar - weshalb die Beschaffung der üblichen Chemikalien aus meiner Sicht unterstützt gehört und nicht in die Ecke der Kriminalität gestellt gehört.
Konkret zur Beschaffung sind mir Apotheken derzeit noch die zuverlässigsten Vertreter, insbesondere wird der Abgabe sämtlicher Stoffe in den laborüblichen kleinen Mengen nach den geltenden Gesetzen genüge getan.
Beim Fachhandel würde ich mich nur an persönlich bekannte Händler wenden und Bestellungen über das Netz vermeiden, denn die Abgabe bestimmter Stoffe ( das sind vor allem giftige oder anderweitig als riskant eingestufte Stoffe wie z.B. Methanol oder einige Farbstoffe ) sind von einer automatisierten Abgabe und vom Versandhandel ausgeschlossen.
Und : Die Sachkundeprüfung erleichtert den Einkauf sehr - auch schon weil Man(n)/Frau sich dann auf etwas konkretes beziehen kann und Fragen bei der Abgabe vertrauensbildend begegnen kann.
Ich möchte nicht vergessen zu erwähnen, dass bestimmte Verbände der chemischen Industrie an dieser Rechtslage nicht ganz unschuldig sind. :!:
Von daher hat aus meiner Sicht auch das Argument
Zitat anfang
medusa hat geschrieben:Was das Rumsitzen und Nichtstun angeht, ich denke, wir sollen schon etwas tun: die dafür von der Industrielobby vorgesehenen Endprodukte kaufen, die in schöner geplanter Obsoleszenz alle 2Jahre kaputtgehen, damit die Umsätze erhalten bleiben.
Zitat ende
etwas wahres für sich...oder? :wink:
Gerne unterstütze ich auch die Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung... ich bin bereit mich ggf. ans Telefon zu setzen und mich darum zu bemühen ggf. einschlägige Prüfungsinhalte der Lehrgänge zur Vorbereitung als PDF-Format hier einzustellen... vielleicht unterstützt dies ja auch die zuständige Berufsgenossenschaft oder die Gemeindeunfallversicherung ... es sollte ja auch in deren Sinne sein, wenn Bildungsbedarf in punkto Arbeitsschutz besteht.
Da wir ja keine Firmennamen nennen dürfen, ist es leider auch nicht möglich kundenfreundliche Quellen wie z.B. Apotheken ( mit deren Einverständnis ) oder zuverlässige Lieferanten hier einzustellen. Ich würde es mir wünschen, aber wir dürfen es hier wohl nicht - schon wegen Werbung etc. :wink:

So, ich sehe grade, ich werde jetzt auch mal wieder Chemikalien bestellen... und muss jetzt eine Menge Papiere ausfüllen und verschicken.

Trotzdem freue ich mich über weitere Berichte zu diesem Thema... :D

Grüße,

Undine

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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von mojo_1234 » Mi 02 Jul, 2014 2:03 pm

undineSpektrum hat geschrieben:...
Da wir ja keine Firmennamen nennen dürfen, ist es leider auch nicht möglich kundenfreundliche Quellen wie z.B. Apotheken ( mit deren Einverständnis ) oder zuverlässige Lieferanten hier einzustellen. Ich würde es mir wünschen, aber wir dürfen es hier wohl nicht - schon wegen Werbung etc. :wink:
...
Sorry, kurze Frage: Ist den Werbung bzw. eine Empfehlung in einem Forum verboten?

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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von undineSpektrum » Mi 02 Jul, 2014 4:39 pm

Hallo,

@mojo_1234 (und alle mitlesenden):

Natürlich kann Dir niemand verbieten etwas zu empfehlen oder zu verlinken, das passiert hier ja jeden Tag, nicht zuletzt auch durch mich.
Problematischer ist da schon Werbung von Unternehmen ... es fällt da halt schwer eine Grenze zu ziehen.
Sowie ich mitbekommen habe, ist gezielte Werbung im Rahmen von Postings hier nicht so gerne gesehen... und die Nennnung von empfehlenswerten Lieferanten z.B. durch einen Link ist natürlich nicht verboten.
Die Administration möge mich nachhaltig verbessern, wenn ich hier Blödsinn schreibe. :!:
So habe ich es jedenfalls hier mitbekommen.

Ich ganz persönlich befürworte einen Pool zuverlässiger Quellen, denen die Rechtslage und die Kundenwünsche bekannt sind.
Erschwerend kommt hier noch hinzu:
Aufgrund der geltenden Rechtslage -> Chemikalienverbotsverordnung gilt aber auch, dass Inverkehrbringer von Chemikalien ( insbesondere giftigen und sehr giftigen Stoffen ) der Erlaubnis durch die zuständige Behörde bedürfen.Ob diese Voraussetzung erfüllt ist, das können und dürfen wir hier nicht überprüfen, weil wir ja keine aufsichtsführende Behörde sind - es sei denn dies ist offensichtlich, wie z.B. bei einer Apotheke, Tankstelle oder Drogerie, weil diese keiner Erlaubnis durch die Behörde bedürfen (Apotheken,Tankstellen) oder diese offensichtlich besitzen (Drogerie,Chemikalien(groß)handel).

Wir dürfen da - denke ich jetzt mal - auch keine Fehler machen. :wink:

Mit zuverlässigen Quellen meine ich solche Quellen, die auch bei einer Anfrage und/oder Bestellung etc. die Kundendaten vertraulich behandeln und im Nachhinein keine Schwierigkeiten zu befürchten sind.
Wenn jemand in seinen AGB´s schreibt :
Zitat anfang
"
undineSpektrum hat geschrieben:Da die Belieferung von Chemikalien an Privatpersonen strengen Auflagen unterliegt, behalten wir uns vor, Anfragen und/ oder Aufträge den entsprechenden Behörden vorzulegen.
Zitat ende...
ist das keine zuverlässige Quelle. Das hat nichts mit mangelnder Gesetzestreue o.ä. zu tun, sondern auch damit dass ich es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren kann einen Hersteller zu empfehlen, der jemanden hier - um sich persönlich "abzusichern" - rechtliche Probleme durch falsche Darstellungen von "Reinigungsanwendungen" ggf. schlimmeres mit den bekannten Folgen (Kündigung von Mietverträgen/Bürgerinitiativen/Umzug und die gesundheitliche Folgen von all diesen Sachen) billigend in Kauf nimmt um die Fachsprache der Juristen zu bemühen.
Auch gibt es Händler, die was den Verkauf von Stoffen an Privatpersonen angeht Informationsresistent sind - es ist ja mit entsprechender Erlaubnis nicht verboten. Ich denke sowas sollten wir nicht unterstützen und auch hier warnen, ohne den Firmennamen offen zu nennen. Auf öffentliche Nennungen sollte auch verzichtet werden, da sonst sehr schnell Klagen anhängig werden können und jedes Unternehmen das Recht hat fair und neutral behandelt zu werden.
Ich verweise auf die Debatten über die Nennung von Firmennamen im Sicherheitsforum. :wink:
http://laserfreak.net/forum/viewtopic.php?f=2&t=37705
Es geht auch darum Schaden von der community abzuwenden - in jeglicher Hinsicht.

Als PN kann und sollte es - meine ich jedenfalls - ruhig konkreter werden. Das ist nach meiner Auffassung eine Form der freien Meinungsäußerung. Das sind ja Gespräche von Kunde zu Kunde und ich bin der Meinung, manche Unternehmen sollten es auch ruhig merken, das darüber gesprochen wird. Wenn der Kaffee beim Konditor um die Ecke wieder kalt serviert wurde sehe ich keinen Grund, warum das nicht gesagt werden sollte. :D
Dasselbe gilt auch für Behörden, die über das Gesetz hinaus konkret Menschen benachteiligen oder eine Haltung vermitteln, die der Rechtspflege abträglich oder sogar unerlaubt sind.
Nach allem was ich gehört und mitbekommen habe kündigen die Hersteller und manche Behörden hier den Rechtsfrieden als erste auf - und das nicht weil etwas verbotenes passiert ist, sondern weil ihnen etwas (z.B. bestimmte Intressen oder Bedürfnisse von Kunden oder Bürgern) nicht passt und diese sich profilieren wollen. ( im Sinne von: "Dem oder Der wollen wir mal zeigen was wir gegen seinen / ihren Willen verändern können" :evil: - das ist manchen Leuten erfahungsgemäß für den Selbstwert und den beruflichen Erfolg sehr wichtig )
Ich schreibe das alles auch um zu verdeutlichen - die "Gegenseite" schläft nicht. Es ist traurig, dass es eine "Gegenseite" überhaupt in dieser Form gibt.
Soweit vielleicht erstmal dazu.
Gerne lese ich auch weitere Berichte über Einkaufserfahrungen o.ä. ... auch hier kann dann ja empfohlen oder verlinkt werden bzw. per PN entsprechende Quelle genannt werden. Das sind ja die bekannten Kundengespräche, bei wem´s "warme Semmeln" heute gibt... :D oder?
Auch ist es unterschiedlich, wie sich bestimmte Händler zu verschiedenen Menschen verhalten.
Dennoch stimme ich für Solidarität in Fällen wo es herausragende unverhältnismäßigkeiten gibt.
Ich denke es ist auch klar, vor welchem Unternehmen ich hier gewarnt habe - dieser hat inzwischen quasi ein Monopol auf Privatkunden. :wink:

Grüße,

Undine

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Re: Chemikalienbeschaffung

Beitrag von guido » Mi 02 Jul, 2014 7:23 pm

jojo hat geschrieben: Was wird der heutige Nachwuchs denn so im späteren Leben? Topmodel oder the biggest looser?
Wir hatten in der letzten Zeit mal Besuch von einem Zulieferer. Der war der Meinung das sich die heute 35-50 jährigen keine
Jobsorgen machen müssen. Wenn die 60 sind wird man Leute suchen die noch wissen wie ein Lötkolben zu halten ist und die auch
mal ne Platine fädeln können. Er hat einen neuen Entwickler eingestellt der erstmal Software für ein paar Tausend Euros haben wollte
und dann was ablieferte was die Funktionalität "Briefbeschwerer" hatte. Ein Altgeselle bastelte dann nach Feierabend...

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